Hallo Forum,
wie bereits im Volvo-Kapitel angekündigt entsteht bei mir das 4-achsige Abschleppfahrzeug von Tamiya - allerdings mit Mercedes SK ´94 Fahrerhaus. Den Baubeginn hatte ich schon beschrieben. Nachdem nun das Chassis in "novagrau" und der Hubarm in königsblau lackiert sind konnte ich mit dem endgültigen Zusammenbau beginnen.
Aber zuvor noch die Idee, die hinter dem Fahrzeug steht. Der "Tow Truck" stand schon gleich bei der Vorstellung auf meiner persönlichen Wunschliste. Leider finde ich fast alle modernen Großraum-Fahrerhäuser design- und proportionsmäßig ziemlich scheußlich, so daß gleich klar war, daß es sicher nicht der VolvoFH16 werden würde. Ich bin mit den Mercedes NG und SK Modellen groß geworden und hatte auch beruflich damit zu tun. Mir gefallen die einfach. Also wird das mein dritter SK.
Natürlich will ich auch nicht irgend was zusammenbasteln, was es im Original niemals geben könnte. Und da passen die SK-Großraum-Kabine mit dem extrem langen Radstand und der 1+1+2 Achsanordnung auf den ersten Blick nicht zusammen. Ein Modell mit drei Achsen hätte mir auch gefallen, aber wenn der Bausatz schon als beeindruckender 4-Achser kommt, wäre das ja fast verwerflich.
Und die 4-Achser hatten zu SK-Zeiten noch die symmetrische 2+2 Achskonfiguration. Das hätte aber erhebliche Veränderungen an Rahmen, Vorderachsfederung, Lenkung und dem vorderen Drittel des Aufbaus zur Folge gehabt - das war mir dann eine Nummer zu groß...
Zum Glück ist mir noch ein Nischenmodell in den Sinn gekommen - eine Schwerlastzugmaschine. Und tatsächlich wurden in früheren Jahren gerne mal ausgediente Fahrzeuge dieser Art zu Bergefahrzeugen umgebaut.
Es gab den SK ´94 zumeist als 3553S in 1+3-Konfiguration, lieferbar in drei Radstandsvarianten. Kurz nachmessen und gerechnet: Die mittlere Ausführung mit 2150mm Achsabstand zwischen Achse 1 und 2 entspricht maßstäblich genau dem Tamiya-Chassis. Da im Original eine maximale Fahrzeuglänge wichtig ist (als Gegengewicht zum angehängten Pannenfahrzeug) hätte man dort den Abstand zwischen Achse zwei und drei verlängert.
Bei den Schwerlastzugmaschinen befindet sich - je nach Radstand und Ausführung - immer ein Teil der technischen Ausstattung hinter dem Fahrerhaus, da der Platz zwischen 1. und 2. Achse zu gering ist. Das sind: Ölkühler für die meistens verbaute Wandlerschaltkupplung, Abgasanlage, Druckluftkessel und der Tank. Im Original gibt es hier zahlreiche verschiedene Ausführungen, bei denen auch spezielle Kundenanforderungen berücksichtigt wurden. Bei meinem Modell werde ich da noch etwas experimentieren. In jedem Fall wird bei mir aufgrund des geringe Freiraums der WSK-Kühler mittig quer und die Auspuffschalldämpfer nebeneinander eingebaut werden. Den Tank muß ich nicht unterbringen, der ist vom Ursprungs-Volvo ja schon oberhalb der 2. Achse montiert.
Üblicherweise ist bei den Bergefahrzeugen in 4-achsiger Ausführung vorne unterhalb des Stoßfängers zusätzlicher Ballast angebracht. Da möchte ich mir - was bei den Originalen auch häufig zu sehen ist - einen kompletten Stoßfänger im Eigenbau anfertigen.
Nun wieder zum Bau des Modells: Die Verkabelung für den Aktuator des Hubarms ist endgültig verlegt - das musste vor der Montage des Aufbauskeletts erfolgen, später kommt man da nicht mehr dran. Die Lackierung von Kabine und Aufbau wird - natürlich - gelb. Das Fahrerhaus ist schon dafür vorbereitet, so daß es in den nächsten Tagen bestimmt wieder ein paar neue Bilder gibt.
So, das war´s mal für heute
Steffen