Åkerman EC300 von joergl

  • Hallo liebe Modellbaufreunde,

    nachdem ich den MB Actros 3343 6x4 Kippsattelzug "Pfannenschmidt" im Maßstab 1:14,5 und den Scania R500 6x6 Dreiseitenkipper im gleichen Maßstab verkauft habe, habe ich mich zu einem Wechsel in den Maßstab 1:8 entschlossen. Seit dem 12.12.2010 bin ich nun stolzer Besitzer eines Åkerman EC300 Kettenbaggers in diesem Maßstab, den ich von seinem Erbauer MAN-Matze übernommen habe. Bauberichte zu diesem in der Szene recht bekannten Modell finden sich in folgenden Foren:

    Ich habe mich nach reiflicher Überlegung (und der Ermunterung durch einige User dieses Forums, die von meinem Maßstabswechsel wissen) jedoch entschlossen, neben den Berichten auf meiner privaten Website hier einen eigenständigen (Umbau-)Bericht zu erstellen. Darin werde ich Euch nicht nur den heutigen Zustand des Modells zeigen, sondern auch über die von mir am Modell vorgenommenen weiteren Umbauten, Modifikationen etc. sowie Einsätze des Modells berichten. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Mitlesen und freue mich auf viele Anregungen, Kommentare und Unterstützung bei eventuell auftretenden Problemen und Fragen durch Euch!

    Gruss
    Jörg

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  • Tja, dann will ich mal loslegen ... was bisher geschah:

    Mitte November 2010 entdecke ich beim routinemäßigen Besuch der Website von eBay ein Modell, welches ich so vorher noch nicht gesehen hatte: Einen Kettenbagger im Maßstab 1:8, welchen der Erbauer und Verkäufer wie folgt beschreibt:

    "Bagger Åkerman EC300 in 1:8. Gebaut wurde das Modell überwiegend aus Stahl und Alu. Ventile sind von Veroma Modellbau, Pumpe von Jung Fluid, Zylinder von Mineif Modellbau. Der Mono wurde aus Stahl geschweißt und der Stiel aus dem Vollen gefräst. Die Hydraulik läuft mit 50bar. Es wurden nur hochwertige Komponenten verwendet. Steuerbare Funktionen: Kette links und rechts, Oberwagen drehen, Löffel auf/zu, Stiel strecken/einziehen, Mono heben/senken und Pumpe ein/aus. Gewicht des Baggers ca. 75 Kg, Länge gestreckt ca. 2 Meter, Breite ca. 38 cm. Einen ausführlichen Baubericht finden Sie unter RC-Baustelle.de.

    Der Bagger sollte persönlich abgeholt werden, bis 150Km würde ich auch entgegen fahren. Verkauft wird funktionsfähig mit Graupner 40Mhz Empfänger, aber ohne Sender."

    Verrückt. 75 kg! Das klingt so außergewöhnlich, daß ich zunächst keinen weiteren Gedanken daran verschwende, obgleich ich das Modell direkt in meiner Beobachtungsliste speichern muß ... Doch die Tage gehen ins Land, und ich entschließe mich, mir das "Monster" einmal aus nächster Nähe anzusehen.

    Am 21.11.2010 mache ich mich früh morgens auf den Weg nach Mainhausen bei Aschaffenburg, um das Modell zu besichtigen. Geld habe ich keins dabei, schließlich will ich ja nichts kaufen - nur mal ansehen. Und dann zeigt mir Matze, was er da auf die Ketten gestellt hat - WOW, kann ich nur sagen!

    Ein Koloß von Modell, ganz vorsichtig bediene ich die Fernsteuerung und spiele ein bißchen damit herum. Kein Vergleich mit Modellen in kleineren Maßstäben, das hier ist ein richtiges "Arbeitsgerät". Meine Begeisterung ist geweckt, doch da ist ja auch noch der Verstand, der sagt: Bist Du jetzt wahnsinnig geworden?

    Drei Wochen danach: Seit der ersten Besichtigung des Modells vor drei Wochen ist viel passiert ... zunächst habe ich mir etwas Bedenkzeit erbeten, nach einer Woche hat der Verstand gesiegt. Ich rufe den Erbauer an und teile ihm mit, daß ich das Modell NICHT kaufen werde. Ich fühle mich einfach von der Technik überfordert, habe keine Ahnung, wie ich ein Modellgewicht von 75 kg alleine handeln soll, und der aufgerufene Preis ist schließlich auch kein Pappenstiel ... Doch das "Gerät" geht mir nicht aus dem Kopf.

    Eine Woche später, ich denke immer noch über den Bagger nach. Verhandele mit der "Regierung" und treffe eine Entscheidung. Rufe Matze an: "Ist der Bagger noch zu haben?" Er ist es, und diesmal treffe ich eine andere Entscheidung: "OK, dann nehme ich ihn!" Wir vereinbaren den 12.12.2010 als Übergabetermin, und so mache ich mich erneut auf den Weg in den Großraum Frankfurt, diesmal jedoch, um ein "Großgerät" im Maßstab 1:8 zu verladen.

    Zum Glück lässt sich die Rückbank meines BMW 320d touring geteilt umlegen, bei ausgestrecktem Arm ist das Modell nämlich mehr als 2 m lang und selbst bei eingeklapptem Arm passt es weder quer noch längs ins Gepäckabteil. Zusammen mit dem Erbauer verlade ich den Bagger im Kofferraum und dann geht es auf die Rückreise. Wie lade ich das Teil bloß zuhause wieder aus?

    Fortsetzung folgt ... :winker:

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  • Hendric: Danke für das Kompliment, gerne mache ich hier weiter ....

    Wir schreiben den 18.12.2010. Der Bagger hat zwischenzeitlich - mithilfe eines Freundes - den Weg in meinen Keller gefunden.

    Was für ein Gerät - und was für ein Gewicht! Ich mache den Fehler, den Bagger mit dem Rücken anzuheben statt den Großteil des Gewichts anders abzufangen und handele mir so erst einmal einen eingeklemmten Nerv ein - "isch habe Rücken". Glücklicherweise ist die chinesische Massage nicht weit ...

    Wie sieht es denn jetzt eigentlich "unter der Haube" aus? Relativ aufgeräumt, wie ich finde.

    Und da ist viel Platz - jedenfalls im Vergleich zu Modellen im mir bereits vertrauten Maßstab 1:14,5!

    Neben 4 eigens abgesicherten Stromkreisen, einem (beleuchteten) Hauptschalter und einem Schalter für die Beleuchtung sind in der separaten Elektronikbox 2 LRP-Truck-Regler für die Fahrantriebe verbaut, ein Nessel-Regler steuert den Drehantrieb, ein Kontronik Jazz den Brushless-Motor für die Hydraulik.

    Sowohl das mächtige Getriebe für den Drehantrieb als auch die Dimensionen der Hydraulik beeindrucken - die Fotos sagen alles!

    Und ein bißchen Dreck vom letzten Baggereinsatz findet sich ebenfalls ...

    Ich beginne damit, ein bißchen für den Bagger einzukaufen. Fertige zunächst einmal zwei Ladekabel mit MPX-Hochstromsteckverbindern an, denn so etwas hatte ich bisher noch nicht in meinem Sortiment.

    Und auch für die Verladung habe ich bereits eine Idee ...

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  • Sonntag, 19. Dezember 2010: Das Weihnachtsfest liegt vor uns und ich habe heute etwas Zeit, mich mit der Inbetriebnahme des Modells zu beschäftigen. Doch mein Glück währt nicht allzu lange - beim Versuch, den Åkerman mit meiner Fernsteuerung und dem zwischenzeitlich erworbenen Zwo4-Empfänger von Servonaut in Betrieb zu nehmen, klappt das Koppeln zwischen Sender und Empfänger nicht recht und so fängt der Bagger leider zu einem Zeitpunkt das Drehen an, als die Schaufel noch mitsamt Arm abgesenkt zwischen den Laufwerken steht.

    Das kann natürlich nicht gutgehen - der Drehantrieb fährt sich fest, und ich habe direkt den ersten Schaden verursacht, noch bevor ich mit dem Bagger überhaupt das erste Mal arbeiten konnte. Sehr ärgerlich.

    Ich nehme direkt mit 'Matze' Kontakt auf, um zu klären, wie sich der Schaden am Besten reparieren läßt.

    30. Dezember 2010: 'Matze' antwortet mir dankenswerterweise sehr kurzfristig ... und lädt mich ein, ihm den Drehantrieb zu schicken. "War ... klar, daß bei der Inbetriebnahme etwas kaputt geht, das ist komischerweise immer so. Sowas nennt man Modellbauer-Glück" kommentiert er den Vorgang.

    Beim Versuch, den mittlerweile seitens der Firma Servonaut gelieferten Empfänger Zwo4 R9 mit meinem Sender zu binden, scheitere ich leider immer noch. Woran liegt das nun wieder?

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  • 8. Januar 2011: Als hätte ich mit Drehantrieb und Empfänger nicht bereits genügend Probleme, beschädige ich mir beim Rangieren des Modells im Modellbaukeller auch noch die Verschlauchung der Hydraulik. Ein warmer Hydraulikregen geht auf mich nieder ... nicht sehr angenehm!

    Das Foto zeigt Anfang und Ende des betroffenen Rohrs, zum Glück ist es nur ein kurzes Stück, welches ich auswechseln muß. Doch ich bin erst einmal bedient - ob ich den Bagger überhaupt irgendwann ans Laufen bekomme?

    9. Januar 2011: Zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, daß Servonaut die neueste Generation seiner Empfänger falsch beschriftet hat, dadurch funktionierte der Zwo4 R9 bei mir nicht. Ist jetzt aber behoben - Servonaut hat auf Kulanz allen Kunden einen Aufkleber geschickt, mit dem sie die fehlerhafte Belabelung überkleben können.

    Den Drehantrieb habe ich zwischenzeitlich ebenfalls erfolgreich ausgebaut, so daß ich ihn an 'Matze' schicken kann.

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  • Sonntag, 16. Januar 2011: Nachdem ich einmal soweit bin, traue ich mich schließlich - nach Abstimmung mit dem Erbauer - auch an die Auswechselung des beschädigten Hydraulikrohrs heran. Mit dem Cuttermesser eingeschnitten, läßt sich der Schlauch nach Abnahme der Verschraubung entfernen.

    Ein neues Stück Rohr schneide ich mit dem Cutter zurecht und baue es ein. Verschraubung wieder angebracht, Strom auf die Hydraulikpumpe geben und den Atem anhalten - Hurra, das hätten wir schon einmal wieder. Und nachdem Servonaut den Fehler an der Belabelung seiner Empfänger behoben hat, klappt es auch mit dem Binden des Empfängers. Wird doch ...

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  • Freitag, 21. Januar 2011: Nachdem die bei newtecs bestellten zwei neuen Fahrakkus - für dieses Modell habe ich mich für eigens konfektionierte mit den Leistungsdaten 12V/10Ah entschieden - eingetroffen sind, statte ich diese noch mit MPX-Hochstromverbindern aus, um sie für ihren Einsatzzweck tauglich zu machen. Den Fortschritt gegenüber dem vorhandenen Akku in NiCd-Technologie kann man u.a. an der auf etwa 2/3 der bisherigen Höhe geschrumpften Bauhöhe der Akkupacks erkennen.

    Ich hoffe, mit insgesamt drei (3!) Akkupacks ausreichend für die kommenden Veranstaltungen gerüstet zu sein. Die Bestellung weiterer Akkus werde ich erst in Erwägung ziehen, wenn Erfahrungswerte der ersten Veranstaltungen vorliegen.

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  • 2. Februar 2011: Den reparierten Drehantrieb - das Sonnenrad im Getriebe war defekt, 'Matze' hat es durch ein mehrfach gehärtetes aus dem Produktprogramm von Veroma Modellbau ersetzt - erhalte ich heute wieder zurück und baue ihn ein. Endlich kann der Bagger auch den Oberwagen wieder beliebig drehen, schließlich verfügt das Modell über eine Schleifringkonstruktion, die entsprechend ausgelegt ist!

    Bei der Gelegenheit tausche ich auch die beiden LRP-Truck-Regler gegen einen M220 von Servonaut. Mit diesem kann ich - dank des Einbaus zweier Empfänger und Ebenenumschaltung am Sender, wodurch ich im Fahrbetrieb die Kettenantriebe über die - selbstneutralisierenden! - Knüppel meiner Fernsteuerung betätigen kann - den Bagger viel exakter fahren als bisher, was für die geplante Verladung über die von mir realisierte Verladebrücke auch erforderlich ist. Fotos dazu folgen ebenfalls in Kürze ...

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  • Samstag, 19. März 2011: Endlich ist die Zeit für den ersten Einsatz des Modells mit seinem neuen Besitzer gekommen! Es geht zur "Faszination Modellbau 2011" in Karlsruhe, das als Veranstaltungsort an die Stelle von Sinsheim getreten ist, wo die Messe bis 2009 durchgeführt wurde. Ich habe mich für volle 4 Tage angemeldet, als Übernachtungsdomizil dient mir ein über bed&breakfast gefundenes Privatzimmer.

    Um das Modell ohne Helfer in den Kofferraum meines Autos ein- und am Zielort auch wieder ausladen zu können, habe ich mir in den letzten Woche eine besondere Konstruktion einfallen lassen: Eine 'Ameise' aus dem Produktprogramm von Jungheinrich, genauer ein Scherenhubtischwagen, dient mir dafür als Grundlage. Diesen kann ich hydraulisch - mittels Fußhydraulikpumpe - anheben, um die Last auf die gewünschte Höhe zu bringen. Gleichzeitig lässt sich das Teil zusammenlegen, so daß es auch noch in den Kofferraum passt und mitgenommen werden kann.

    Darauf sitzt ein Aufsatzrahmen, der zunächst einmal dafür sorgt, daß der Bagger seitlich nicht herunterfallen kann und beim Verladevorgang entsprechende Führung hat. An diesem wird außerdem eine Verladebrücke befestigt, über die der Bagger beim Ein- und Ausladen in den Kofferraum meines BMW 320d touring verfahren wird. Ja genau, ich fahre - und trage nicht mehr, schließlich wiegt das Modell ja rund 75kg!


    Verladung des Baggers mittels Ameise - die "Uraufführung". Der Bagger rollt zunächst auf die Verladebrücke ...


    ..., marschiert dann zunächst vorwärts auf das Plateau ...


    ... und dreht dann den Oberwagen so, daß er mit dem Stiel nicht am Bügel der Ameise anschlägt.


    Dann kann die Verladung weitergehen ...


    ... bis der Bagger auf der Ameise mitsamt der umlaufenden Konstruktion angekommen ist.


    Die ganze Fuhre wird dann von mir mittels Fußpedal hydraulisch hochgebockt.

    Im Kofferraum selbst steht der 'Monsterbagger' dann auf einer zweiteiligen Platte, die über die Verzurrösen im Gepäckraum des Fahrzeugs gegen Herumrutschen und über zwei Vorhängeschlösser so mit dem Fahrzeug verbunden ist, daß mir auch bei einer Vollbremsung die Fuhre nicht entgegenkommt! Der Bagger selbst wird auf dieser mit weiteren vier Vorhängerschlössern, die jeweils einen die Ketten überdeckenden Schnäpper sichern, befestigt. Bilder dazu folgen gleich ...

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  • In dieser Position kann der Bagger dann ...

    bis hinter den Kofferraum des PKW - meines BMW 320d touring - verfahren ...

    ... und eingeladen werden.

    Mit eingeklapptem Arm geht es vorsichtig voran - schließlich soll ja nichts beschädigt werden.

    Doch die Verladung klappt vorzüglich, statt mit zwei Mann zu heben, kann ich so alleine fahren.

    Das ist angenehm!

    Jetzt nur noch die Ameise zusammenfalten, ...

    ... verstauen ...

    ... und das Ganze ordentlich verzurren, dann ...

    ... ist die Fuhre bereit ...

    ... für den Langstreckentransport!

    Ich hoffe, die Fotos gefallen Euch!

    Gruss
    Jörg

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  • Sonntag, 27. März 2011: Nun hat der Åkerman den ersten Messeeinsatz in meinem Besitz hinter sich und ich muß sagen: Ich bin begeistert!

    Aufgrund eines geschäftlichen Termins kann ich am 24.03.2011, dem Eröffnungstag der "Faszination Modellbau 2011" in Karlsruhe, statt wie geplant schon frühmorgens erst am Nachmittag anreisen und komme erst gegen 16:00 Uhr in Karlsruhe an. Ich habe aber trotzdem noch Gelegenheit, das Modell aus meinem Fahrzeug auszuladen, auf den Parcours zu verbringen und etwa 1h zu betreiben.

    Gegen Ende des ersten Veranstaltungstages erleidet der Drehantrieb allerdings direkt wieder eine Beschädigung mit den bereits bekannten Symptomen - einem ratternden Geräusch des Drehgetriebes und einer stark eingeschränkten Beweglichkeit des Oberwagens um die Hochachse, diesmal allerdings ohne daß ich mir eines (Bedien-)Fehlers meinerseits bewußt wäre. So ein Mist - sollte der ganze Aufwand umsonst gewesen sein und ich unverrichteter Dinge wieder abrücken müssen?

    Zum Glück ist der Erbauer - 'Matze' - ebenfalls anwesend. Zusammen öffnen wir am Vormittag des 25.03.2011 das Getriebe des Drehantriebs und identifizieren erneut ein gebrochenes Sonnenrad als Fehlerursache.

    'Matze' veranlasst daraufhin eine Eilbestellung bei Veroma Modellbau, die als Aussteller ebenfalls an der Messe teilnehmen. Die Lieferung des Ersatzteils wird für Samstag morgen zugesagt, den Freitag verbringe ich mit Fotografieren, der Åkerman läßt sich als Ladegut eines Schwertransports auf dem Parcours herumfahren ...

    Am Samstag gegen 10:40 trifft das heiß ersehnte Ersatzteil dann schließlich wie zugesagt ein, und 'Matze', der sich bei der Ehre gepackt fühlt, beginnt sofort mit der Schrauberei - ich helfe ihm natürlich dabei. Rund eine Dreiviertelstunde später ist das Ersatzteil eingebaut und der Bagger betriebsbereit, nun kann der Spass endlich beginnen. Von jetzt ab nutze ich bis Sonntag nachmittag jede freie Minute, um mit den Kollegen der 'IG Modelltruck-Giganten', des "Harten Kerns" und den übrigen Teilnehmern auf dem Parcours im Maßstab 1:8 zu arbeiten und gemeinsam mit den Modellen Spaß zu haben.

    Ich bin beeindruckt, was für Modelle der Eine oder Andere mitgebracht hat und was diese zu leisten imstande sind. Ich selbst taste mich erst einmal ganz langsam an die Möglichkeiten des Åkermanheran und bin so schon begeistert - kein Vergleich mit den kleineren Maßstäben.

    Nach der Messe hat der Bagger die ersten 8,8 Betriebsstunden auf dem Zähler ...

    Wie drückt es Franz Kraupner (dem u.a. der im Hintergrund abgelichtete O&K RH9 gehört) so treffend aus: "Das hier ist die Königsklasse!" (des Truck-Modellbaus). Wie recht er doch hat!

    Die Aufnahme meinerseits in der Szene gefällt mir ebenfalls sehr gut :top: - die Modellbaukollegen erlebe ich als sehr freundlich, sehr kollegial, sehr hilfsbereit und interessiert, führe viele gute Gespräche in netter Atmosphäre und freue mich daher schon riesig auf die nächste Veranstaltung!

    Gruß
    Jörg

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  • Sonntag, 24. April 2011: Heute lege ich wieder einmal Hand an: Die auf der Messe in Karlsruhe gekaufte Rundumkennleuchte mit Blinkelektronik findet ihren Platz am rückwärtigen Ende der Fahrerkabine des Åkerman und die RC-Box, die durch die etwas umfänglicheren Umbauten in letzter Zeit gelitten hat, wird instandgesetzt!

    Nach einem Vergleich der Angebote von Servonaut (Lichteffekt-Modul), Veroma, Leimbach und Pistenking Funktionsmodellbau habe ich mich schließlich für letzteres entschieden. Die RKL habe ich auf ein Messingrohr von 3mm Durchmesser aufgesetzt, welches im 90°-Winkel auf Gehrung gesägt und stumpf mit einem weiteren Stück Rohr verbunden wurde. Das Ganze dann noch grundiert und schwarz matt lackiert, macht sich die RKL meiner Meinung nach ganz gut am Bagger!

    Die Ansteuerung erfolgt über den MM4 von Servonaut, über den ich auch die übrigen Lichtfunktionen am Bagger steuere.

    Und die RC-Box? Diese hatte durch das ständige Auf- und Zuschrauben sowie den Umbau von zwei LRP-Truck-Reglern auf einen Servonaut M220 zuletzt Verschleißerscheinungen gezeigt, der Kabelwust hatte außerdem von unten auf den Deckel gedrückt und dafür gesorgt, daß dieser "aus dem Leim" gegangen war.

    Muß also repariert werden ...

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  • Montag, 25. April 2011: Holla, was ist das denn? Bei den Arbeiten gestern fiel mir auf, daß das Kettenlaufwerk ebenfalls Aufmerksamkeit benötigt. Doch da war es auch schon zu spät - die Achse einer Laufrolle im Kettenlaufwerk hatte sich selbständig gemacht, im Ergebnis war der Bagger nicht mehr fahrbereit. Ärgerlich! :wut:

    Da muß ich wohl kurzfristig auch noch einmal Hand anlegen - nächstes Wochenende vielleicht?
    Falls einer der Mitleser eine Idee hat, wie ich das Herausrutschen der Achsen in der Zukunft verhindern könnte - nur zu! Bin für jede Unterstützung dankbar ...

    Gruß
    Jörg

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  • Sonntag, 01. Mai 2011: Am ersten Maiwochenende beschäftige ich mich tatsächlich erneut mit dem Åkerman: Die Reparatur des Schadens am Kettenlaufwerk steht an,

    außerdem habe ich mich entschlossen, den Deckel der RC-Box noch einmal anzufassen und grundsätzlich zu erneuern.
    Zunächst baue ich die Schutzplatte am Unterwagen, hinter der sich die beiden Antriebsmotoren verbergen, ab. Die Kettenschiffe sind so besser zugänglich.

    Eine Welle kann ich mit Hammerschlägen so wieder zurücktreiben, die zweite hat sich komplett aus dem Kugellager verabschiedet und muß mühsam wieder ausgerichtet werden. Eine Zeitlang habe ich sogar die Befürchtung, ich müsse das Kettenschiff öffnen - schließlich gelingt es mir aber doch, von außen Lager und Welle wieder zusammenzubringen. Mit dem Ergebnis, daß der Bagger wieder fahren kann - prima!

    Solchermaßen relaxed, kann ich mich jetzt wieder der RC-Box zuwenden. Ich habe mich entschlossen, den Platz für Betriebsstundenzähler, Sicherungen und Lautstärkeregler des SMX-Soundmoduls etwas zu erweitern und die Grundplatte des Deckels aus Plexiglas anzufertigen, was interessante Einblicke erlauben sollte. Und so geschieht es ...

    Abschließend beschrifte ich die Abdeckplatte noch mit einigen Etiketten, auf denen die Werte der jeweiligen Sicherungen angegeben sind.

    Sieht eigentlich ganz ordentlich aus und sollte helfen, falls demnächst doch mal ein Stromkreis ausfallen sollte ...

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  • Sonntag, 08. Mai 2011: Nachdem Kettenantriebe und Drehantrieb wieder funktionieren und auch die RC-Komponenten wieder an Ort und Stelle sind, kann ich mich den Feinheiten am Modell zuwenden. Vor ein paar Tagen habe ich ein Servonaut SMX verbaut, die Lautstärke in Verbindung mit dem empfohlenen Lautsprecher und der passenden Box überzeugt mich aber nicht. Für ein Modell im Maßstab 1:8, welches auch gerne mal "draußen" arbeiten darf, reicht die Klangkulisse einfach nicht aus.

    Bei Conrad habe ich jedoch einen Lautsprecher im Sortiment gefunden, der mit einer angegebenen Musikbelastbarkeit von 15W die Leistungsangabe des Servonaut-Produkts (bei dem es sich letztlich um den gleichen Hersteller, nämlich die Firma Visaton handelt), um 50% übertrifft. Dazu gehören natürlich auch andere Abmessungen und ein deutlich höheres Gewicht - aber das ist bei diesem Maßstab ja zum Glück kein Problem! Eine dazu passende Lautsprecherbox ist rasch gebaut, und dann folgt die Nagelprobe: Wie klingt der Diesel in dieser Kombination?

    Ich finde: großartig. Schön druckvoll und rund kommt der Klang des Sechszylinder-Antriebsmotors aus dem Motorraum des Baggers, so soll es sein.

    Fehlt nur noch eine Ansteuerung des Soundmoduls über die Hydraulikpumpe als Nebenantrieb, damit nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Baggern die Drehzahl des Motors entsprechend hochgeht. Diese Bastelei wird dann in Kürze angegangen. Dann soll auch der Inhalt einer Sendung, die mich dieser Tage von Fechtner-Modellbau erreichte,

    verbaut werden - Fortsetzung folgt ...

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  • Sonntag, 15. Mai 2011: Letztes Wochenende der Druck im Keller, dieses Wochenende die Optik: Der Åkerman wurde weiter verschönert und hat nun einige der von Fechtner-Modellbau gelieferten Decals verpasst bekommen.

    So schöne Warnhinweise wie "Achtung im Arbeitsbereich der Schaufel"

    oder "Aufenthalt im Gefahrenbereich verboten"

    sorgen meiner Meinung nach für noch mehr Realitätsnähe und werten die Optik des Modells weiter auf. Was meint Ihr?

    Gruß
    Jörg

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  • Was soll man dazu noch groß sagen ausser :schild-sensationell: oder :schild-wiegeil:
    Auch den Bericht zu lesen macht riesen spaß :jgs-schild:

    Mfg Frank

  • @Frank: Danke!

    So Leute, so langsam holt die Berichterstattung die Gegenwart wieder ein.

    Samstag, 04. Juni 2011: Auf ausdrückliche Einladung unseres Nachbarn, ihm bei den Aufräumarbeiten in seinem Vorgarten - es sollen neue Pflanzen sowie Kiesel angeschafft werden - zu helfen, rücke ich heute mit dem Åkerman EC300 an.

    Man hat schließlich nicht alle Tage die Gelegenheit, direkt vor der eigenen Haustür nach Herzenslust im Gelände wühlen zu können!

    Die vorbeikommenden Passanten - darunter auch der eine oder andere Nachbar - sind ebenfalls begeistert!

    Der Spaß endet allerdings jäh, als der Druckschlauch zum Stielzylinder aufgrund Überlastung platzt und sich das Hydrauliköl über den unteren Teil des Baggerarms ergießt!

    So habe ich am Sonntag, 05. Juni 2011, ein wenig Arbeit, um das Gerät wieder instandzusetzen.

    Dabei hilft nun die Erfahrung aus Januar d.J., als ich Gleiches bereits schon einmal tun mußte. Aufwendig ist lediglich die Entfernung der Verschraubung, liegt das Druckrohr einmal frei, ist der Wechsel im Grunde schnell gemacht.

    So beendet der Åkerman das Wochenende schließlich wieder so, wie er es begonnen hat: In betriebsbereitem Zustand nämlich. Hoffentlich dauert es noch ein wenig, bis die neuen Kiesel eintreffen, den Einsatz würde ich gerne wiederholen!

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  • @ Jörg,

    mein :respekt: für deine :schild-wiegeil: Story!!!

    Tolle Bilder mit Klasse Texten, und das über ein faszinierendes Modell, so macht das Spaß!


    Ich kann zwar deinen Maßstabswechsel nicht ganz verstehen, aber du musst die 75kg Bagger ja händeln :zwink: und man sieht ja das du dir zu helfen weißt :top:
    und klar lässt sich gerade die Erdbewegung mit einem großen Maßstab natürlicher an als mit einem kleinen Maßstab...


    Also hab ich nur einen kleinen Kritikpunkt:
    Wozu braucht ein Kettenbagger eine RKL?

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