• :moin:

    Da eine weitere meiner Schnapsideen inzwischen tatsächlich schon halbwegs erprobt ist, traue ich mich auch mal zu zeigen,
    warum schon seit längerem in meinem Profil auch der nicht ganz so verbreitete Maßstab 1:5 angegeben ist.

    :!: Auch hier gilt wie schon beim Sennebogen 8130, dass bitte nicht zwingend mit regelmäßiger Berichterstattung zu rechnen ist.
    Manchmal gibt es eben Schübe an Bastelmotivation und manchmal auch wichtigere oder auch mal kurzzeitig interessantere Dinge im Leben.

    Alles begann im August 2019 mit der Suche nach einem mehr oder weniger sinnvollen Projekt, anhand dem ich mir das WIG-schweißen beibringen konnte :geht
    Diese Begründung würde ich im Nachhinein zwar eher als klassische Ausrede verbuchen, aber funktioniert hat das jedenfalls für mich ganz gut.

    Anfangs sollte es ein Atlas 1704 in "nur" 1:6 werden, dann zwischenzeitlich mal ein 1304 Mobilbagger in 1:5 um den aufwändigen Kettenbau zu vermeiden.
    Letztendlich sprechen wir nun aber kompromisslos von einem Atlas 1604LC im Maßstab 1:5.

    Da ich die Möglichkeiten der Stahlbearbeitung in meiner Bastelwerkstatt erst nach und nach ausbaue, wählte ich als bequemen Startschub den Service des Laserschneidens.

    Schon während der Konstruktion und der Wahl des Vorbilds war entscheidend, auf welche Zylindermaße ich ohne Spezialanfertigungen zurückgreifen konnte.
    Natürlich sind die Zylinder nicht richtig "scale", aber zunächst mal steht hier ganz klar die Funktionalität im Vordergrund.
    Schließlich geht es bei einem Modell in dieser Größe schon um richtige Gartenarbeit und nicht nur "Show".

    Die erste Übung:
    Lirum Larum Löffelstiel

  • Als nächstes habe ich den Ausleger gebaut.
    Ich habe mich erstmal für einen Monoblock entschieden. Ich will aber nicht komplett ausschließen, dass es später vielleicht nochmal einen Gelenkausleger geben könnte.

  • Als nächstes musste dann erstmal ein provisorischer Unterwagen her.
    Später soll es aber ein Kettenfahrwerk geben.

    schöne Sauerei

    das Kettenritzel war für einen Antrieb gedacht, aber auf den verzichte ich beim Provisorium.

    Das Zahnrad am Drehkranz habe ich aus 2x10mm starkem Pertinax gefräst.
    Falls das auf Dauer nicht hält, kann ich das gleiche aber auch aus Alu machen.

    darauf dann noch eine Messingplatte als zusätzliche Gleitfläche

    Mit dem schweißen lief es da schon ganz gut. Im Vergleich zur Elektrode sogar fast einfacher.

    PS: jaja ich weiß, dass man eigentlich keine Lager anschweißt :whistling::D

  • Die Löffelanlenkung und der erste Tieflöffel


    Fürs Erste sind das vielleicht erstmal genug Bilder zum gucken.
    Im nächsten Teil des Berichtes wird es um die Hydraulik gehen.

    bleibt gesund! ;prost

  • Die Hydraulikanlage ist ein "offenes System", also es wird erst bei Betätigung eines Ventils der Arbeitsdruck aufgebaut.
    Zuerst hatte ich nur ein kombiniertes Ventil für Arm, Stiel und Löffel getestet. Wie befürchtet, war damit aber kein flüssiger Bewegungsablauf möglich.
    Darum hat der Stiel anschließend einen eigenen Ölkreislauf mit separater Pumpe und einzelnem Ventil bekommen. Damit verlief der erste provisorische Test im Dreck sehr zufriedenstellend.
    Die Pumpen werden von je einem Makita Akkuschrauber mit 1.300U/min angetrieben.

    Mit dem angelehnten Spaten gibt es im letzen Bild einen anschaulichen Größenvergleich.

  • Ich habe gerade eben wieder die Prozedur durch, das Modell nach Schweißarbeiten im Nebenraum wieder hoch auf die Werkbank zu bringen.
    Da dachte ich mir, ich zeig euch den Ablauf mal mit ein paar Fotos.
    Eine große Hilfe ist der für diesen Zweck angeschaffte hydraulische Hubwagen.
    Aber die Hydraulik vom Bagger selbst muss für die letzten cm Höhe auch noch mitwirken.
    Ich will garnicht daran denken, wie das später mit Ketten wird. ?part

  • Um hier mal chronologisch weiter zu machen:

    Verschiedene Experimente führten mich zur aktuellen Version des Schwenkantriebes.
    Die billige Bohrmaschine war eigentlich nur für erste Tests gedacht, liefert aber genau die richtige Geschwindigkeit und auch genug Kraft, so dass sie nun wohl drin bleiben wird, da ich sowieso 230V im Bagger anliegen hab. (Einen Akkubetrieb spare ich mir bei dem Riesen, ich kann bequem jede Stelle meines Grundstückes per Kabel erreichen.)

    Es wurde die originale Regelung aus der Bohrmaschine weiter verwendet. Dafür wurde eine Halterung 3D-gedruckt.
    Die Funktionsweise: Zwei vergleichsweise träge eingestellte Servos sind sozusagen der "Finger" am Drehzahlregler.
    Gleichzeitig, aber viel flinker programmiert, schaltet mit deren Bewegung automatisch ein drittes kleines Servo den Rechts/Linkslauf um.

    Wahrscheinlich gibt es auch ganz elegante elektronische Lösungen, um 0-230V mit der RC-Fernsteuerung zu regulieren.
    Aber so war es für mich einfach umsetzbar und noch dazu kostenlos.


    Als nächstes wurde der Tank gebaut. Im Nachhinein betrachtet hätte der nicht so groß sein müssen, 4 Liter Öl passen maximal rein. Aber naja kann sicher nicht schaden.


    Als Nächstes zeige ich euch dann das Heckgewicht (fast fertig und oben ja schonmal zu sehen),
    dessen Herstellung mir ehrlich gesagt etwas Kopfzerbrechen bereitete.

    Nur mal aus Neugier, wie würdet ihr sowas bauen?:
    https://www.bauforum24.biz/uploads/2010/0…28614_thumb.jpg
    Abmessungen ca. 50cm breit und knapp 20cm hoch, schwer soll es natürlich auch sein.
    :kratz

  • Wahrscheinlich gibt es auch ganz elegante elektronische Lösungen

    Solange es funktioniert ist alles erlaubt :)
    Es gibt bestimmt elegantere Lösungen, aber die kosten entsprechend. Da Du die Bohrmaschine schon da hast - viel Erfolg ;prost
    Ob die Schnecke hält würde mich dabei auch interessieren. Die sieht aus als wäre sie aus Alu? :112::112: Normalerweise hätte ich da eine gehärtete Schnecke mit einem großen Bronzerad erwartet.

    Der Öltank sieht mir ein bisschen klein aus :112:

    Viele Grüße

    David

  • Nein die Schnecke und auch das Schneckenrad sind aus Stahl.
    Mit Ordentlich Fett sollte das eine Weile halten. Wenn nicht, wird es eben nochmal ersetzt.

  • Nach der Sommerpause soll es nun mal am Bagger weitergehen.
    Wie bestimmt hier schonmal geschrieben, sind die Räder nur provisorisch.
    Es steht ja auch schon im Titel, dass mein großer Atlas ein Kettenbagger wird (LC).
    118 gelaserte Kettenplatten wollen mit 354 Stegen und dann mit der Kette verschweißt werden.

  • Wenn primär das Gewicht eine Rolle spielt wäre meine erste Idee das Heckgewicht als Urform aus Wachs herzustellen mit Einguss und Steigern, mit Gips das Negativ zu erstellen und dann in der vorgewärmten Form aus Blei zu gießen. Ausprobiert habe ich das in so einer Größe aber auch noch nicht. Dann dürften aber einige Kilo zusammenkommen.

  • Dein Beitrag erinnert mich daran, noch zu zeigen wie ich die Herstellung des Gewichtes gelöst habe.
    Ausgangsmaterial war ein Block XPS (Styrodur), welcher mit Maschinen und von Hand in Form geschliffen wurde. Dabei dienten viele Vorbildfotos aus verschiedensten Blickwinkeln als Vorlage.


  • Anschließend habe ich dieses Roh-Urmodell immer wieder gespachtelt und geschliffen, bis die Oberfläche schön glatt und gleichmäßig war.
    Eine Lackierung zwischendurch bringt dabei noch viel mehr Unebenheiten zu Tage, als auf der rein weißen Fläche zu erkennen.

    Zum Abformen des fertigen Urmodell hatte ich nach verschiedensten sehr teuren 2k-Silikonmassen recherchiert und dann letztendlich dem Tipp eines Bekannten für ein Experiment mit billigen Sanitärsilikon-Kartuschen eine Chance gegeben.
    Das hat zunächst soweit auch erstmal ganz gut funktioniert (das Problem damit kommt gleich noch).

    Zur Stabilisierung der Silikonform habe ich diese dann mit Gips in eine OSB-Schalung eingegossen.
    Davon gibt es leider kein einzelnes Foto, aber auf den nächsten ist die komplette Gussform zu sehen.


  • Zum Ausgießen der Form verwendete ich 5kg 2-Komponenten-Epoxydharz und als Füllmaterial ganz normalen Kies und ein paar Granitsteine.
    Die zwei tiefen Aussparungen wollte ich ursprünglich noch zusätzlich mit Blei füllen, aber so viel Gewicht ist nun doch garnicht notwendig.

    Zur Befestigung des später vom Bagger leicht abnehmbaren Gewichtes habe ich entsprechende Stahlteile mit eingegossen.

    Das vorletzte Bild zeigt das Problem, dass sich das einfache Silikon trotz Trennmittel extrem schlecht vom Guss ablösen ließ.
    Deshalb begann die Schleif- und Spachtel-Orgie leider nochmal von vorn. Da sich das Epoxy aber gut schleifen lässt, hielt sich der Aufwand diesmal dann zum Glück doch in Grenzen.


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