WEDICO Mercedes SK 1735S

Hallo Forum,

nachdem ich wieder etwas Platz geschaffen und die Modellbaukasse aufgefüllt habe ist es nun Zeit für ein neues Projekt.

Tamiya habe ich inzwischen mehr als genug, es soll nun mal ein SK von WEDICO sein.

Mir spukt schon lange der Gedanke im Kopf rum mal so einen richtigen 80er-Jahre-LKW zu bauen, wie sie seinerzeit massenweise auf den weitverbreiteten "Trucker-Treffen" zu finden waren. Und da eignet sich der Mercedes SK der 1. Serie hervorrragend. Ich will´s nicht übertreiben, aber hochgezogene Auspuffanlage, Chromtank, Rammschutz, Drucklufthörner und der eine oder andere zeitgenössische Aufkleber müssen sein...

Außerdem soll auch der Rahmen im klassischen "ochsenblutrot", das bei Mercedes einfach "chassisrot" hieß, lackiert sein. Das war nur noch bis zu der 94er Modellpflege beim SK Standardfarbe, ist daher beim Tamiya SK etwas unpassend.

Zur Kabinenfarbe später mehr.

Erstes Problem: Man bekommt so einen WEDICO auf den ersten Blick eigentlich nirgends. Fragmente des Lieferprogramms finden sich in einigen online-Shops, es ist aber nirgends möglich sich einen kompletten LKW zusammenzustellen weil immer was Entscheidendes nicht verfügbar ist. Das hab ich mir ein paar Monate angeschaut, dann hab ich einfach mal ne email an Thicon, die ja die Marke übernommen haben, geschrieben. Und siehe da: Der "Scheffe" persönlich hat umgehend geantwortet und eine telefonische Beratung angeboten!

Es scheint wohl aktuell etwas Lieferprobleme für Bausätze zu geben, aus Lagerbeständen ließe sich aber fast alles kurzfristig realisieren. Also hab ich mir mal ein Fahrzeug zusammenstellen lassen. Wäre eine dreiachsige Sattelzugmaschine mit "Profi"-Fahrgestell und resedagrünem Fahrerhaus geworden.

Ich habe mich dann etwas genauer mit der Materie beschäftigt und das Fahrzeug nicht so bestellt. WEDICO leistet sich ja den Luxus von zwei (bald drei) Fahrgestellprogrammen und ebenso drei Achsvarianten. Das läßt sich leider nicht beliebig kombinieren. Dreiachser geht nur mit einzelner Hinterradfederung und allen Achsvarianten, Pendelei geht nur mit den klobigen sperrbaren Achsen - wobei bei der Achsanlage unnötigerweise zwei Achsen mit Sperre dabei sind. Eigenbau geht natürlich auch, aber das artet dann wieder aus. Und dafür, daß dieser LKW wohl außer ein paar Spazierfahrten immer nur rumsteht wäre mir das auch zu teuer.

Also dann Zweiachs-Sattelzugmaschine mit der etwas "scaligeren" Metall-Hinterachse ohne Sperre.

Motor und Eingang-Getriebe wurden auch gleich mitbestellt, die WEDICO-eigene Fahrregler- und Beleuchtungsanage habe ich aber verschmäht. Ich denke, ich werde mir da nen Beider SFR gönnen.

Dann die Lackierung. Im Gespräch habe ich erfahren, daß WEDICO die Fahrerhäuser auch pulverlackiert in Wunschfarbe liefert. Das ist natürlich ne geile Sache. Und dann für nur 50 Euro Aufpreis. Also, das dicke "LKW Verkaufstaschenbuch" vom Daimler rausgekramt und Lackfarben gewälzt. Sollte in jedem Fall was Typisches für die 80er sein. Die sieben lieferbaren Serienfarben sind zu langweilig. Aber es gab ja zahlreiche Sonderfarben die beim Original gegen geringen Aufpreis lackiert werden konnten. Ich wollte was in blau. Aber nicht das "enzianblau" - ich muß nicht den 736ten Manfred-Krug-Auf-Achse-Gedächtnis-LKW haben. Und von dem Blau meiner Baufahrzeugflotte habe ich auch schon genug. Also etwas heller. Der Herr Thiel von thicon war so nett, daß er wärend des Telefongespräches mal kurz zu seinem Lackierer rübergegangen ist und wir anhand der RAL-Nummern Farbtöne abgeglichen haben. Die Farbe MB 5 515 himmelblau, was RAL 5015 entspricht, war sogar vorrätig. Also habe ich das bestellt. Nachdem ich es nun "live" gesehen habe: Gab´s in der Farbe nicht mal ein Sondermodell für festo?

Nach ner guten Woche Wartezeit ist ein verdächtig kleiner Karton bei mir angeliefert worden. War aber alles Bestellte dabei. Ist nur, wie heute üblich, ziemlich dicht gepackt, Wenn man so eine Schachtel mal ausgeräumt hat, bekommt man die Teile nie mehr alle zurück.

Als Erstes das Fahrerhaus. Das wurde ja neu aufgelegt auf Basis der alten NG und SK-Kabine. Manches ist ganz nett gemacht aber es gibt auch ein paar Schwächen. Da das Dach nun abnehmbar ist fehlt es als tragende Verbindung. Stattdessen gibt es oben einen Zwischenträger wo auch Innenleuchten und Lautsprecher befestigt werden können. Leider werden die hinteren Seitenwände oben nun nur noch zwischen zwei Blechen eingeklemmt, was wegen der dicken Pulverlackierung immer wieder auseinander rutscht. Letzendlich wird die ganze hintere Kabinenstruktur nur von zwei M2-Schräubchen mit Mutter (weil man nicht dran kommt auch ohne Sicherung) formschlüssig gehalten. Das ist Murks! Werde ich irgendwie ändern müssen. Daß man den zum SK eigentlich dazugehörigen Bugspoiler extra bestellen muß und sich der eigentlch beim "Profi"-Fahrgestell auch gar nicht montieren läßt oder man dann zumindest das Fahrerhaus nicht mehr kippen kann, ist auch doof. Aber läßt sich anpassen. Überhaupt: Warum ist die Stoßstange am Fahrerhaus befestigt und nicht am Chassis? Dafür gibt es keinen konstruktiven Grund.

Andereseits gibt es auch Positives. Das Fahrerhaus ist bis auf ein etwas zu flaches Dach absolut stimmig und die Kostruktion mit den Türverriegelungen, Seitenscheiben und Türinnenverkleidungen annähernd genial.

Da es mir bei der dem Modell in erster Linie um die Optik geht war der erste Schritt vor der Fahrerhausmontage das "Schwärzen" von Front-und Seitenscheibenrahmen. Ich wollte nicht auf dem schönen Pulverlack rummalen, daher habe ich mattschwarze Plotterfolie dafür verwendet. Bei den Erstserien-SK sind grundsätzlich immer die Stege zwischen den Seitenscheiben schwarz. Das ließ sich problemlos mit der Folie machen. Schwieriger war Rahmen um die Scheiben - was im Original die Dichtgummis sind. Übles Gefummel, aber hat geklappt. Hoffe, es hält dauerhaft.

Hier mal die ersten Bilder:

Jetzt mal genug für´s Erste, später geht´s weiter.

Grüßle

Steffen

Hallo Kevin,

also ich finde, gegen den "Profi"-Rahmen spricht nichts, außer daß für die Sattelzugmaschine das Rahmenende nicht stimmt. Läßt sich aber ändern.

Ganz ehrlich: Das Fahrerhaus ist formenmäßig uralt und nicht so superdetailliert. Da käme mir ein scaleart-Rahmen für ein paar Tausend Euro wie Perlen vor die Säue geworfen vor. Mich stören da eher noch ganz andere Sachen, aber dazu später mehr...

Steffen

Hallo Forum,

es ging gestern noch weiter mit dem 1735. War ja ausreichend schlechtes Wetter. Fahrerhaus ist (vorübergehend) mal fertig montiert. Die Stoßstange muß noch angepaßt werden. Diese und die Kotflügel werden bei nächster Gelegeheit noch in galinitgrau seidenmatt lackiert.

Was mich in der Gesamtansicht am meisten stört ist die auf halber Länge aufhörende Regenrinne am Dach. Ich überlege, ob ich das noch irgendwie geändert bekomme .

Heute möchte ich das Chassis weiterbauen, dazu später mehr...

Steffen

Kevin:

Das mit scaleart erstaunt mich dann doch. Ist bei nächster Gelegenheit mal ne Überlegung wert. Wobei ich den Wedico-Rahmen von der Machart auch schon ganz schön gut finde. Deutlich besser als Tamiya, aber natürlich trotzdem eher zum Fahren als zum Anschauen. Weiteres dann im Baubericht.

@Frank:

Irgendwann schnapp ich mir mal noch nen NG von Wedico zum Vergleich. Die innere Struktur der Kabine scheint tatsächlich neu zu sein. Es gibt ein waagerechtes Trägerblech unterm Dach und eine damit verschraubte senkrechte Trennwand. Problem ist, daß die Rückwand nur in zwei Schlitze eingeschoben wird mit sehr geringer Paßgenauigkeit und daran unten die erwähnten Schrauben zur Fixierung. Daß das ganze Konstrukt nicht so richtig hält liegt meiner Meinung nach an der dicken Lackierung.

Die transparente Sonnenblende ist tatsächlich eine Thicon-Neuheit. Vielleicht bin ich der erste, der sie bekommen hat... Ist aber nicht beim Fahrerhaus dabei sondern zusätzlich bestellt. Sie wird mit Doppelklebeband am aufgesetzten Dachteil montiert, allerdings ist sie damit leicht nach hinten geneigt.

Zur Chassisfarbe: Ab der Vorstellung des SK 1988 wurde parallel der NG noch einige Jahre weitergebaut. Bei beiden war das chassisrot seidenmatt die serienmäßige Rahmenfarbe mit Ausnahme der Kommunal- und Feuerwehrfahrzeuge, da war es schwarz glänzend. Gegen Aufpreis waren andere Rahmenfarben erhältlich, allerdings waren die Felgen immer in den Farben chassisrot, silber oder schwarz. Weiß ich sicher, weil ich damals als Lehrling immer bei Neufahrzeugen die Räder für´s Umlackieren ab- und wieder dran bauen "durfte"...

Ab Vorstellung des SK ´94 (könnte auch schon etwas vorher bei der Einführung der Euronorm-Motoren mit 380, 440 und 500PS etc. gewesen sein) wurde die standardmäßige Chassisfarbe auf Novagrau geändert. Auch wieder mit Ausnahme der Kommunal- und Feuerwehrausführungen und der Möglichkeit der Wunschlackierung. Das Chassisrot war danach immer noch zu bekommen, aber nur gegen Aufpreis.

Baubericht geht gleich weiter.

Grüßle

Steffen

Hallo Forum,

und weiter geht´s. Das Chassis ist in den Grundzügen fertig. Sieht, finde ich, nicht schlecht aus. Die Quertraversen könnten etwas originalgetreuer sein, aber es sind halt Biegeteile und kein Guß. Die Federungen sind sehr liebevoll gemacht. Eigentlich sollten die vorderen etwas dünner sein als die hinteren, aber die Modelltrucks sind halt meistens auf der Vorderachse schwerer als hinten.

Das Rahmenende habe ich hinten abgeschrägt, wie es bei Sattelzugmaschinen (zumindest beim Mercedes SK) üblich ist. Die im Bausatz mitgelieferte klobige Hecktraverse habe ich weggelassen, dafür eine der drei anderen Traversen hinten verbaut. Die Sattelkupplung habe ich mit den eigentlich als Halter für´s Sattelentriegelungsservo mitgelieferten Winkeln montiert - dafür mussten nur die Bohrungen etwas größer gefeilt werden. Die hinteren Kotflügel, die ich mitbestellt habe, sind gräuslich. Aber wenigstens die Halter sind ordentlich und ich will diese weiterverwenden.

Kommen wir nun zu meinem Hauptproblem: Die Proportionen des ganzen Modells. Das stimmt ja nun gar nicht. Ich hab den WEDICO mal neben den Tamiya SK gestellt. Man sieht: Die Fahrerhäuser sind fast gleich groß. Der WEDICO ist bei der Länge der Kabine bei etwa Maßstab 1:13,9, in der Breite ca. 1:14,5. Das Fahrgestell ist in Länge und Spurweite etwa 1:15. Beim Tamiya ist es andersrum: Fahrerhaus recht genau 1:14, Chassis eher 1:13,5.

Mein erstes Sorgenkind sind nun die Räder. Das geht so gar nicht, viel zu klein. Die von Tamyia wären wiederum zu groß.

Könnt ihr mir nen Tipp geben, was ich da nehmen kann? In jedem Fall müssen die im Durchmesser etwas größer sein und die Spur an der Hnterachse muß zur Fahrzeugbreite passen.

Hier nun noch der aktuelle Stand von heute. Jetzt wird´s mal etwas langsamer vorwärtsgehen. Neben passenden Rädern muß ich einen Tank in Edelstahloptik finden, der maßlich hinkommt. Batteriekasten und Luftkessel werde ich wieder selber bauen, da gibt´s ja nix Passendes.

Grüßle

Steffen

Hallo Forum,

vielen Dank für die Tipps. Der Michael hat mich auf die richtige Spur gebracht!

Originalrad

Rad von JX Model

Rad von Tamiya

Reifen von JX Model, Felge von Tamiya

Die drei Räder im Größenvergleich

Ergo: Der Reifen von JX Model paßt in der Größe perfekt. Er läßt sich auf eine Tamiya-Felge montieren und folglich auch auf eine 1:14 Felge von Seitz, für die es wiederum WEDICO Naben gibt.

Damit dürfte das größte Problem erst mal gelöst sein. Hoffe, die Reifen lassen sich irgendwo einzeln ohne Felge beschaffen.

Steffen

Problem doch noch nicht gelöst. Ich finde die Reifen bei keinem der Fachhändler als Einzelteil. Finde auch sonst keine die im Durchmesser kleiner sind als die von Tamiya - nur größer. Geht das dann wieder nur direkt aus China? Eine passende Nabe gibt´s auch nicht. Die für die WEDICO-Achse haben 22mm Lochkreis, die für die Tamiya-Größe haben 25mm. Es gibt Adapter für RÜST-Achsen mit 25er Lochkreis. Vielleicht läßt sich das anpassen.