Neues aus der "Hanomag-Schmiede" - Radlader Hanomag 60 E in 1:8

  • Hallo zusammen,

    wie schon angekündigt, berichte ich hier über den Bau des Hanomag Radladers 60 E im großen Maßstab 1:8.

    Nachdem ich beim Bau des Hanomag 44 D gute Erfahrungen gemacht hatte und mir der Bau - als "Erstlingswerk" wie ich finde - gut gelungen ist, möchte ich ein neues Radladerprojekt in Angriff nehmen. Ursprünglich sollte es der 70 E werden, aber aufgrund der Größe und des zu erwartenden Gewichts hätte ich spezielle Achsen, Getriebe, etc. benötigt. Eine zuverlässige Bezugsquelle erschloss sich mir nicht. Daher ging ich auf eine Nummer kleiner und entschied mich für den 60 E. Für dieses Modell kann ich in begrenztem Umfang auf Standardteile zurück greifen, da er doch etwas kleiner und leichter sein wird (von den Maßen ziemlich exakt um den Faktor 0,9 kleiner als der 70 E, was sich beim Gewicht doch erheblich auswirken wird).

    Anbei 2 Seiten aus der Produktbroschüre des Hanomag 60 E.


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    Als erstes geht es nun an das Zeichnen bzw. an das Konstruieren. Weiteres folgt...

    Bernhard

  • Vom Grundsatz möchte ich den 60 E so bauen, wie den 44 D. Mit einem einfachen 2D-Programm eine komplette Seitenansicht erstellen (damit ich sehe, was ich wie unterbringe und anordnen muss) und dann die ganzen Teile zeichnen und lasern lassen. Wie auch beim 44 D möglichst viel/alles aus Edelstahl, alle belasteten Teile hart gelötet, alle Teile ohne Schlitze und Zapfen und keine Fehlbohrungen oder Spalten, die man unlackiert sehen würde. Also keine Fehler beim Zusammenfügen der Teile, beim Löcher bohren oder Gewinde schneiden. Auf eine gleichmäßige und durchgehende Lötnaht achten und schleifen, schleifen, schleifen... :112:

    Vom Aufbau ähnelt der Hanomag 60 E sehr dem 70 E, bezüglich Aufhängung der Hinter- und Vorderachse auch dem 44 D. Beginnen möchte ich wieder mit der Stoßstange und dem Hinterwagen. Das hat beim Bau des 44 D gut geklappt und alles was sich dort bewährt hat, möchte ich beim 60 E beibehalten. Durch die größere Masse und Maße (in 1:8 wird das Modell exakt 991 mm lang, Breite über Bereifung 332 mm, Radstand 400 mm) muss natürlich alles etwas robuster gebaut werden. Die Stoßstange ist aus Blechen zwischen 2,5 und 5 mm aufgebaut.

    Anbei die ersten Fotos vom Beginn bzw. vom Bau der Stoßstange. Innen mit Verstärkungsblechen versehen, damit alles verwindungssteif ist. Auch innen soll es "schön" aussehen :) - auch dort deshalb beim Hartlöten sorgfältig gearbeitet.

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    Bernhard

  • Hallo Bernhard 8)

    das wird wieder ein tolles Gerät von dir :top:res

    bei den Wandstärken ist hartlöten natürlich erste Wahl,

    da hast halt kaum einen Verzug ;prost

  • Danke Euch für das Lob.

    Helmut: Das mit dem Verzug wird sich noch zeigen. Beim 44 D hielt sich der Verzug in Grenzen - mal schauen, wie sich das Hartlöten diesmal gestaltet.

    Das "Werkzeug" ist auf jeden Fall das Gleiche: 2 Lötbrenner (1 etwas besserer und 1 Billigausführung mit verstellbarer Halterung; damit ich nicht beide Hände benötige); Minimalausrüstung - weniger geht für 1:8 wohl kaum. ;) Muss aber reichen...

    Bernhard

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    Gewicht der Stoßstange: 1,3 kg

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  • Hallo,

    So - dann geht`s weiter mit dem Beginn des Hinterwagens.

    Die beiden Seitenwände sind aus 4 mm (habe ich mir nach dem Lasern gleich kanten lassen), die Quertraversen aus 5 mm Edelstahl (alles aus V2A bzw. 1.4301).

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    Da habe ich schon mit beiden Brennern "gut" hinhalten müssen, damit ich die Teile ausreichend heiß bekomme bzw. das Lot gut verläuft. :112:

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Hallo Bernhard

    Hast du gut drauf das Hartlöten.

    Sieht alles sehr sauber aus. :top:top

    Gereon

    Ein Modell ist keine Sitzgelegenheit

    Schlüter Super 2000TV-LS Prototyp Schlüter 1350 Compakt TV6 Schlüter Super 1250 VL Special
    Deutz Intrac 6.60 Deutz 13006 Deutz-Fahr Agroprima 4.56 Deutz-Fahr 6.50

  • Hallo Gereon,

    danke.

    Aber nach einem Modell, das ich komplett hartgelötet habe, sollte ich etwas Übung haben. Nachdem es so gut läuft, habe ich gleich die Quertraversen für die Aufnahme der pendelnden Hinterachse angebracht und die Stoßstange hinten angelötet. Von der Vorgehensweise und vom Aufbau wie beim 44D, aber warum was anders machen , wenn es sich dort bestens bewährt hat.

    Bernhard

    42906926nf.jpgHallo Gereon,

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    Ich kann mich am Edelstahl nicht "satt" sehen. Den 44 D habe ich 3 Jahre nach der Fertigstellung immer noch nicht lackiert und er gefällt mir immer noch... ;)

    Das Gewicht wächst langsam, aber stetig (bisher 4 kg). :)

    Hoffentlich wird er nicht zu schwer. Mit mehr wie 40 kg rechne ich aber nicht. Im Vergleich zu manch anderen Modellen hier im Forum also ein "Leichtgewicht".


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  • Hallo Reinhard,

    welcher Radlader war Deiner Meinung nach der beste? Wohl der 70 E, da er der "modernste" bzw. einer der letzten unter der Marke "Hanomag" war. Ist aber schwer zu beurteilen, da jeder der 3 in einer anderen Leistungsklasse spielt. Danke für die motivierenden Worte. Bei mir sieht das Modell auch nicht jeden Tag "Erde"- also meistens sauber. ;)

    Wie auch die Fa. Hanomag im Vorbild, versuche ich ein gutes Modell zu bauen.

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    Von hinten passt`s schon mal.

    Nachfolgend dann die Arbeiten an der Aufhängung für die pendelnde Hinterachse. Pendelwinkel im Original 24 Grad. War nicht all zu viel zu löten. Wie gewohnt - Material 1.4301 (Stärke 4-5 mm).

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  • Moin Bernhard

    Sorry der 60 E war nicht dabei, angefangen hat es mit dem 5C ein besserer Bürgersteig Radi mit Drott Schaufel, dann kamen die 44D, 55D und 70E Modelle.

    Die beiden 44 und 55 waren im Asphalt Werk im Einsatz, für mich als Schlosser waren da die Pausenzeiten und Urlaubszeit als Einsatzzeit. Den 70E habe ich gelegentlich bei meinem nächsten Arbeitgeber gefahren, Aushub oder Planeten.

    Ich kenne aber noch die uralten 44 mit der Fensterkurbel in der Tür. Das spätere Schiebefenster war Top, bessere Sicht an den Seiten.

    Jeder auf seine Art war gut zu fahren, Jahre später habe ich Mal auf einen CAT ?? mit einem Joystick gesessen. Ich habe 10 schaufeln mehr gebraucht um einen Sattelzug zu beladen, der Joystick war einfach zu kurz gegenüber den Langen Hanomag Hebeln. Die Schaufel war einfach zu schnell eingeklappt, somit war nix in der Schaufel an Material. Reine Gewöhnungssache.

    Werde dir weiter über die Schulter schauen, sieht einfach Genial aus was du da baust.

    Reinhard

  • Servus Bernhard,

    Du bist ja ein Lötmeister vor dem Herrn :top

    Weih uns doch mal ein wenig in Deine Künste ein: Was nimmst Du denn für Flussmittel und Lote? Ich bekomme immer nur punktuelle Lötverbindungen durch Hartlöten hin.

    Wird auf jeden Fall ein Hammer-Modell. So ein Hanomag-Oldi hat schon was.

    VG Bernd

  • @Reinhard:

    Den 60 E habe ich im Original nie gesehen. Der wurde auch nicht so oft gebaut. Alle anderen (B 11, 44 D, 70 E, 55 D, 33 C, usw.) habe ich schon in echt gesehen; auch heute noch bleibe ich immer wieder stehen, wenn mir ein alter Radlader - v.a. der Marke Hanomag - über den Weg läuft. So wie letztmals ein wunderschön erhaltener 55 D.

    Ich bin da etwas sentimental, aber die deutschen Hersteller, wie z.B. Hanomag, Zettelmeyer, Kälble bauten wirklich gute Geräte - soweit ich als Laie es beurteilen kann. Gefahren bin ich nie einen ... :(

    @Bernd: Danke.

    Kein Problem. Ich kaufe meine Lötmaterialien bei Bengs-Modellbau. Silberlotstangen (ohne Ummantelung), 1.5 mm Durchmesser und das dazugehörige Flussmittel für Hartlöten (weiße, cremeartige Paste). Ich habe folgende Erfahrungen gemacht: Die zu lötenden Teile müssen beim Hartlöten nicht sonderlich vorbereitet werden. Genügend Flussmittel auf die Stelle geben und dann entweder kleine Lotstücke auf die Naht legen (was ich bevorzuge) und dann erhitzen bis es schön fliesst. Oder zuerst ausreichend erhitzen und dann Lot an die Stelle halten. Damit bekomme ich immer eine durchgehende Naht hin. Ist allerdings auch nicht ganz billig: Das Silberlot für eine z.B. 50 cm lange Lotnaht kostet schon einige Euro.

    Was das Schöne ist (was manche nicht wissen oder davor abschrecken): Auch Weichlöten lässt sich Edelstahl wunderbar. Bei meinem 44 D habe ich z.B. das komplette Fahrerhaus weichgelötet. Die Teile müssen aber absolut fettfrei und sauber sein. Mit dem richtigen Flussmittel (für Weichlöten) und dem Weichlot für Edelstahl lässt sich V2A fast genauso gut weichlöten wie Stahl, Messing, etc. (auch bei Bengs erhältlich). Das schöne ist auch, dass man nachher fast keine Lötnaht mehr sieht und das Ganze "wie aus 1 Stück aussieht".

    Ich hoffe, dass ich etwas Hilfe leisten konnte.

    Bernhard

  • Hallo Reinhard,

    ja, beim Hartlöten schleife ich die zu verbindenden Teile an - je nach Beschaffenheit der Oberfläche. Manchmal sind die gelaserten Teile schon sehr „uneben“ - dann mache ich nichts. Beim Weichlöten gar nicht oder nur mit feinem Schleifpapier.

    Gruß

    Bernhard

  • @Bernd: Gern geschehen; und nicht vergessen nach dem Löten die Stelle entsprechend zu reinigen

    Weiter geht`s mit dem Anbringen der Aufhängung im Hinterwagen. Befestigung mittels Bronzebuchsen mit großen Bund und 8 mm Stahlbolzen.

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    Dann noch ein erster Vergleich 44 D und 60 E

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    Bernhard

  • Sehr schön Bernhard :top:top

    Arbeitest du eigentlich am Küchentisch?

    Gereon

    Ein Modell ist keine Sitzgelegenheit

    Schlüter Super 2000TV-LS Prototyp Schlüter 1350 Compakt TV6 Schlüter Super 1250 VL Special
    Deutz Intrac 6.60 Deutz 13006 Deutz-Fahr Agroprima 4.56 Deutz-Fahr 6.50

  • Hallo Gereon,

    nein... ;)

    Nach getaner Arbeit bzw. wenn ich ein Teil fertig habe, schaue ich es mir aber gerne ausgiebig an. Dann bin ich gerne woanders bzw. nicht im Keller...

    Bernhard

  • Hallo zusammen,

    bevor es mit dem Bauen weiter geht, musste ich mir Überlegungen zum Antriebsstrang und vor allem zu den Achsen machen. Davon hängen ja auch die Maße bzw. die Befestigungspunkte/-streben des Vorderwagens ab. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich auch bei diesem Modell für die 1:8-Außenplanetenachsen von Veroma entschieden. Im Differential sind gehärtete Zahnräder im Modul 1 und 0,8 verbaut - im AP-Getriebe auch Modul 0,8. Das sollte also den Belastungen Stand halten. "Schwachstelle" hätte meiner Meinung nach der Innen-Zahnkranz aus Kunststoff im Planetengetriebe werden können. Also habe ich mich auf die Suche nach einer "Optimierung" gemacht. Tatsächlich bin ich fündig geworden und habe einen passenden Zahnkranz in Stahl gefunden. Nicht ganz billig, aber das war es mir wert. Thomas Schweichart (von Veroma) hat diesen noch etwas nachgearbeitet bzw. angepasst und den Kunststoff-Zahnkranz dann durch den Stahl-Zahnkranz ersetzt (und dabei gleich auch alles härten lassen). Wie gewohnt von ihm, wieder eine saubere Arbeit zu einem sehr fairen Preis! :top

    Anbei einige Fotos.

    Links Original-Kunststoff-Zahnkranz - rechts Stahlzahnkranz

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    Dann kann es mit dem Bauen weiter gehen. :)

    Grüße

    Bernhard

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