Mercedes 2653S 6x4 "Rolf Mumbach"

Hallo Forum

ausnahmsweise entsteht bei mir dieses Mal ein Modell nach realem Vorbild.

In meiner Kindheit und Jugend war in unserer Gegend die Firma "Rolf Mumbach" ganz dick im Schwer- und Spezialtransportgeschäft. Mumbach hatte in den 80ern und 90ern einen riesigen Fuhrpark mit allem Möglichen vom zweiachsigen Krankipper bis zur Schwerlast-Zugmaschine mit Modultieflader. Bevorzugte Marken waren Mercedes (viel) und MAN (weniger). Leider existiert das Unternehmen heute nicht mehr aber die "Insider" erinnern sich noch gerne daran. Nachdem ich zu Beginn meiner Modellbau-Karriere einmal einen Wedico 3850 im Mumbach-Design aufgebaut hatte wollte ich dies nun noch einmal auf Tamiya-Basis tun. Im Original hatte Mumbach unter Anderem einen SK ´94 als 2653S für mittelschwere Transportaufgaben im Fuhrpark.

https://flickriver.com/photos/slorf/3395469413/#large

(Ich hoffe, der Link funktioniert und ist "legal", sonst bitte löschen)

Dieses Fahrzeug möchte ich nun nachbauen. Dabei will ich mich nicht so sehr in Details verlieren. Wichtig ist mir, daß die Optik auf den ersten Blick passt, das Modell aber etwas vereinfacht wird. Es soll immer noch stabil und fahrbar sein ohne "Fitzelkram" der ständig abbricht.

Da die Fahrzeuge bei Mumbach erstens nicht sonderlich gepflegt und zweitens auch ziemlich lange benutzt und gelegentlich verändert wurden erlaube ich mir ein paar künstlerische Freiheiten. Beispielsweise werden bei mir die Radnaben nicht silbern sondern im chassis-grau lackiert und bei den Staukästen verwende ich handelsübliche Serienteile (3D-Druck ist ja nicht so meins, aber in dem Fall war´s einfach das Passende...)

Alles Andere wird von Tamiya verwendet oder aus PS selbst angefertigt. Außer den RKLs natürlich.

Wenn Interesse besteht mache ich gerne einen Baubericht draus, auch wenn´s nix Spektakuläres ist.

Grüße

Steffen

Und weiter geht´s.

Als Chassis habe ich das von meinem Arocs verwendet, dessen Fahrerhaus wiederum auf das Fahrgestell des Volvo FMX Flachbett-LKW gewandert ist und dessen Fahrerhaus - ach lassen wir das...

Einen SK habe ich als Schlachtfahrzeug hier im Marktplatz gefunden, habe mir aber ein neues Ersatzteilfahrerhaus gegönnt.

Die Tanks habe ich nach den Originalmaßen aus PS gebaut, im großen Tank ist das Servo für die Differentialsperre an der Hinterachse versteckt. Luftfiltergehäuse aus Alu-Rohr und PS.

Die hinteren Kotflügel entstanden aus am Rahmen mit Winkeln verschraubten PS-Platten, die Riffelblech-Auflagen habe ich über einen Holzklotz abgekantet und mit Sekundenkleber verklebt. Die Kotflügel-Viertel sind aus der Bastelkiste.

Die Luftkessel sind die aus dem Bausatz, aber mit dem Akku-Halter verklebt und nach unten verlängert. Batteriekasten muß noch gebaut werden.

Steffen

Zitat von Fernfahrer

Total genial, Steffen!

Bitte noch mehr Bilder, sieht wirklich schön aus so schlicht! Lediglich die unterste Stufe ist in rot fände ich in schwarz oder silber passender. Hast du Bilder von Auflieger und Heck?

Woher eigentlich die Annahme, das die Fahrzeuge nicht sonderlich gepflegt wurden? Sind halt Arbeitstiere und da bleibt die ein oder andere Schramme nicht aus. Zumal wenn die Fahrzeuge lange im Fuhrpark blieben, liegt die Vermutung nahe, dass die Fahrzeuge finanziert und abbezahlt wurden und auf Eigentum gibt man ja meistens acht. Nur meine Vermutung

Hallo Stefan, wenn Du mal die verschiedenen Fotos vom "KA-RM 750" im Netz ansiehst wird dir auffallen, daß die Front einmal geändert wurde, möglicherweise ein Unfall...

Ich habe mir die Variante mit der schmalen Frontbeschriftung und den mitlackierten Trittstufen zum Vorbild genommen.

An dieser Stelle noch ein Dank an meinen Beschrifter. Er hat es tatsächlich geschafft mir die Türbeschriftung noch zu plotten. War wohl hart an der Grenze. Kennzeichen und "G"-Schild sind inzwischen auch dran.

Der Herr Mumbach war/ist von eher robuster Natur, die Fahrzeuge waren zu großen Teilen "irgendwo" im Karlsruher Rheinhafengebiet auf der Straße geparkt. Nein, verhätschelt wurden die wahrlich nicht. Ist keine Annahme, ich bin lebender Zeitzeuge und habe bei der Firma gearbeitet wo die Fahrzeuge gekauft und gelegentlich repariert wurden...

Steffen

Wenn ich schonmal dabei bin, zu später Stunde noch was zum "Anhängsel". Bei Mumbach gab es enorm viele verschiedene Anhänger und Auflieger. Was mal gekauft war wurde auch gefahren bis es wirklich auseinanderbrach. Daher waren die gezogenen Einheiten meistens älter als die Zugmaschinen. Je nach Beschaffungsperiode waren Anhänger/Auflieger in gelb, orange, silber oder rot lackiert. Zum SK wollte ich auf jeden Fall einen altmodischen Auflieger haben. Der "Pole-Trailer" von Tamiya gefällt mir irgendwie gut. Ich habe ihn für ein anderes Modell schon in der vorgegebenen amerikanischen Ausführung gebaut, für den 2653 habe ich nun einen zweiten "europäisiert". Solche Langmaterial-Nachläufer sind eigentlich seit der Erfindung teleskopierbarer Selbstlenk-Auflieger aus der Mode gekommen, aber es hätte ja sein können daß so ein altmodisches Teil bis in die 90er bei Mumbach überlebt hat. Verboten sind diese bis heute nicht, nur eben unpraktisch. Egal, ich hab´s gebaut und in der entsprechenden "alten" orangenen Farbe lackiert. Ich finde sowieso, daß die Kombination rot/orange irgendwie stimmig wirkt (die Zugmaschinen waren grundsätzlich immer rot nur mit verschiedenen Chassisfarben, erst ganz kurz vor dem Ende der Firma wurden einige weiße Sattelzugmaschienen angeschafft).

Für ein europäisches Aussehen habe ich den Schutzkäfig vor den Achsen weggelassen und durch rot-/weiße Warnschilder ersetzt. Das Heck wurde mit Alu-Profilen neu gebaut. Rückleuchten werden noch oben auf dem Stoßfänger montiert. Der Nachläufer hat schon leichte Verschmutungsspuren auflackiert bekommen, das werde ich bei der Zugmaschine ebenfalls noch machen.

Als Ladung habe ich Holzbinder von ca. 1,20m Länge gebaut. Wenn´s eng zugeht kann ich aber auch die etwa 90 cm langen "Beton"-Binder von meinem US-Truck fahren.

So, nu is aber gut für heute...

Gut Nacht

Steffen

Hallo Felix, das sehe ich auch so. Die Zugmaschine wird ungefähr so gealtert wie der Nachläufer. Übertreiben will ich es nicht.

Ich haaaabs gewußt...

Ich und meine Kreuzschlitz-Schrauben. In dem Moment wo ich das alles zusammengebaut hatte ist mir das natürlich auch aufgefallen. Ich wollte das schon ändern aber dann habe ich mir die Frage gestellt: Wo fang ich an, wo hör ich auf? Die Schrauben hinten - dann stören die oben auf der Ladefläche. Wechsle ich die, dann gefallen mir die vorne an der Deichsel nicht. Und dann die am Fahrerhaus seitlich, die Muttern an den Spiegeln...

Nönö, ich fang gar nicht erst an. Auf diesen Nahaufnahmen sieht das eh viel schlimmer aus als wenn man ein paar Meter vom Modell wegsteht. Ist halt nur ein Tamiya...

Steffen

Hier mal noch der aktuelle Stand von "hinter dem Fahrerhaus"

Und hier noch als kleine Anregung für alle Mumbach SK-Fans...

Nachtrag: man sieht hier gut den Unterschied von "großer" und "kleiner" Frontbeschriftung. "Mein" 2653 war über die Jahre mit beiden Varianten unterwegs.

Grüßle

Steffen

Zitat von SK-Kipper

Hallo Steffen,

Das hört sich gut an , so eine extrem Alterung würde zu deinem SK nicht passen. Bei einem US Truck sieht das anders aus, da passt das extrem gealtert deutlich besser.

Du meinst so?

Nö, so schlimm mache ich das in dem Fall nicht. Ich will in erster Linie die Felgen altern, vielleicht auch eine in "falscher" Farbe. So wie auf dem Vorbildfoto ganz oben.

Zitat von Actros-Fan

Mir fehlen noch die beiden Panorama-Spiegel. Siehe das Foto von den Originalen. Ansonsten ein schöner Anblick!

Panorama-Spiegel, Rampenspiegel, Hörner, Arbeitsleuchten und die herausziehbaren Positionsleuchten sind noch vorgesehen. Die Spiegelarme werden noch schwarz.