Krupp Titan S80, 3achs-Zugmaschine, Eigenbau, 1:16

  • Hallo Zusammen,

    ich möchte euch meine Langzeitbaustelle vorstellen. Langzeit deshalb, weil mir nur max. 2 Std. in Woche für mein Hobby bleiben.

    Ich baue bereits seit Januar 2021 am Krupp, deshalb bringe ich hier in kurzen Abständen 3 Updates bis der Baubericht auf dem aktuellen Stand ist. Alles auf einmal zeigen wäre, denke ich, ein bisschen viel auf einmal.

    Kurze historische Anmerkung wie ich sie im Web fand: Angeblich hat es nur einen Prototyp einer Krupp Titan 3-achs- (Schwerlast-) Zugmaschine gegeben. Die Krupp Titan S80 wurde zusammen mit mehreren deutschen Zugmaschinen (Faun, Kaelble) ausgiebig von der Bundeswehr getestet.

    Letztendlich bekam Faun den Zuschlag. Ob das wirklich so war kann ich aber nicht sagen, im Web wird vieles behauptet.

    Bilder habe ich zwar nicht gefunden aber ein 1:87 Modell:




    Aus dem Fundus meines inzwischen verstorbenen Freundes kommen das Krupp-Titan Fahrerhaus mit bereits zusammengeklebten Teilen von Inneneinrichtung und Kotflügeln. Das Armaturenbrett sieht nicht nach Krupp- Titan aus. Ich denke, das werde ich überarbeiten.




    Dabei stellte ich fest, dass Veroma das offensichtlich nicht so sehr genau nahm mit den Maßen. 3mm Längenunterschied der Kotflügel fällt nicht sofort auf. Aber wenn man wie ich mal die Reifen testhalber darunter stellt fallen die unterschiedlichen Spaltmaße auf. Das Bild zeigt es weniger deutlich.




    Die Trilex- Felgen von Veroma stammen ebenfalls von meinem Freund, die Reifen von Rüst stammen aus meinem Fundus.




    Zudem hinterließ er mir eine Vorderachse mit deutlichem Radsturz. Sie scheint von Lesu zu sein. Maßstab ist angeblich 1:16, sie hat aber eine Breite über den Gewindeenden von fast 16,5 cm, was eher für 1:14,5 spricht. Außenbreite bei 1:16 müsste ca.15,6 cm sein. Also entweder umbauen oder gleich Eigenbau.




    Außerdem hatte ich vom Umbau meiner MAN- SLZM zwei gute alte 1:4- Rüst-Hinterachsen übrig.

    Nur die Achsen finden Verwendung. Die Pendelfederung entsteht im Eigenbau. Die Achsen werde ich für die Aufnahme der Trilex- Felgen und der neuen Pendelfederung umbauen.




    Der Antrieb stammt von einem aufgegebenen Projekt. Ein Faulhaber 2342, 12V, Ausgangsleistung 17 W, mit 1:13 Kunststoffplanetengetriebe.




    Alles weitere ist Eigenbau.

    Grundlage für den Rahmen sind die Pläne in Bernd Regenberg’s Buch über den Krupp Titan und das 1:24 Modell von Revell.

    Nun geht’s aber los.

    Die Längsholme aus Alu bog ich zurecht, sodass die typische Rahmenform mit Einzug und niedrigerem Rahmen im vorderen Bereich entstand.






    Anschließend sägte ich die vordere Verjüngung der Holme aus und klebte L-Profile an.








    Bei den Traversen orientierte ich mich am Rahmen des 2-Achsers. Für die verstärkte Traverse über der Doppelhinterachse nahm ich mir den Rahmen einer Faun 912/45 a zum Vorbild.

    Die Traversen entstanden aus eloxierten Alu-U-Profilen aus dem Baumarkt. Ich musste alle Seiten abschleifen, damit das Profil in den Rahmen passt und später gut lackierbar ist, eine Sauarbeit mit der Schruppfeile.

    Dann sägte ich mir aus dem Profil die Traversen zurecht.




    Die Traverse über dem Pendelachsträger mit „Knotenblechen“ Version 1:




    Version2 fertig verklebt. Unten musste ich die Knotenbleche ändern um einen größeren Pendelbereich der Achsen zu bekommen.




    Der Rahmen wurde mit den Traversen verklebt und muss durchtrocknen für die Weiterbearbeitung.






    Weiter geht’s in Kürze mit der Vorderachse.

  • Hallo zusammen,


    Bau der Vorderachse.

    Die Achsschenkel der Lesu-Achse kürzte ich, sodass die Veroma- Felgen optimalen Sitz finden.

    Zuerst drehte ich die verklebten Achsstummel unter Hitzeeinwirkung heraus.




    Eine Hälfte der Achsstummel drehte ich bis zur Abflachung auf Gewindedurchmesser ab und Schnitt das Gewinde nach.




    Dann kürzte ich das nun zu lange Gewinde entsprechend. Nebeneffekt: die zu breite Lesu-Achse wurde schmaler aber war immer noch fast 1 cm zu breit.




    Die Achsstummel wurden mit Sekundenkleber wieder eingedreht.




    Nun bohrte ich die Veroma- Felgen auf 7,5mm auf und drehte den Rest auf 8mm auf, sodass ich 2 Kugellager hintereinander eindrücken konnte. Das ergibt einen sauberen und leichten Rundlauf.




    Nun ging’s an den Bau des Achskörpers. Er entstand im Eigenbau und wurde so originalgetreu wie mir möglich gebaut.

    Den Lesu- Achskörper verwendete ich als Bauhelling um den Achssturz passend zu den Lesu- Achsschenkeln hin zu bekommen.

    Helling und Einzelteile:




    Die Einzelteile wurden in der Helling verklemmt und anschließend verlötet.






    Der Achskörper wurde anschließend nachbearbeitet und verschliffen.




    Der Breitenunterschied zu Lesu- Achse ist deutlich erkennbar.




    Die Achsschenkel und die Spurstange wurden montiert. Letztere entstand aus Messingrohr in dessen Enden ich Augenschrauben einlötete. Das sieht Originalgetreuer aus als die zu großen Modellbau- Kugelgelenke.




    Ich musste unbedingt sehen wie die Achse mit Rädern wirkt.







    Jetzt zeige ich in den kommenden Tagen den Umbau der Hinterachsen und den Bau des Pendelachsträgers. Dann ist der Baubericht auf dem neuesten Stand.

  • Hallo Rainer,

    Tolles Projekt. Glückwunsch. Mein Neid ist dir sicher, da ich seit 3 Jahren nach dem Krupp Titan und/oder Büssing 8000 suche. Leider ohne Erfolg.
    Na ja, ich freue mich zumindest auf deinen Baubericht
    Kannst du bitte mal die Breite des Fahrerhauses mit Kotflügel nennen?

    Viele Grüße
    Dirk

  • Hallo Miteinander,


    der Umbau der Stahl- Hinterachsen folgt. Der Umbau war nötig damit die Trilex- Felgen von Veroma auf die Achsenden passen.

    Zuerst war zerlegen in alle Einzelteile angesagt und die gut eingefetteten Innereien wurden im Differentialbereich entfettet.






    Die Enden der Achshalbwellen wurden angepasst. D. h., ein Stück weiter abdrehen auf Gewindedurchmesser, Gewinde nachschneiden und das nun insgesamt zu lange Gewinde kürzen.

    Außerdem wurden neue Löcher für die Mitnehmerstifte der Felgen 5mm weiter außen gebohrt und Spannstifte eingepresst.






    Des Weiteren baute ich Halter für die oberen Längslenker. Ich wollte sie seitlich anbringen ähnlich den Originalen, damit ich damit nicht zu hoch komme, denn der Platz oben zum Rahmen ist eng. Die Halter von Rüst finden deswegen keine Verwendung.




    Ein Fehlversuch wie ich nach dem Zusammenbau der Achsen feststellte. Grund: die seitlichen Halter stoßen bereits nach dem Einfedern der Achsen um 5mm an die Rahmenholme.

    Also alles wiederholen: Achsen zerlegen und neue Halter bauen. Die Halter verschraubte und verklebte ich leicht außermittig. Dafür feilte ich das Gehäuse an dieser Stelle flach. Das spart einige mm an Höhe.






    Zusammenbau, vor dem Einfetten. Es geht sehr eng zu:




    Fertig:






    Weiter ging es mit dem Bau des Pendelachsträgers. Als Vorbild hat mir die Faun L 912/45 A gedient, eine Zugmaschine der Bundeswehr.

    Der Pendelachsträger entstand in mehreren Schritten aus Messing und hartem Kupfer.

    Die drei Grundteile, zwei Messingwinkel mit Befestigungsbohrungen und ein Stück Kupferblech das ich um 90 ° abbog.




    Die Teile wurden verlötet und die weitere Details entstanden. Das Löten in zwei Schritten war nötig um die Grundteile im verlöteten Zustand noch etwas zurecht biegen zu können.




    In einer Bauhelling wurden die Teile vorsichtig angelötet um die bereits vorhandene Lötverbindung nicht zu lösen. Anschließend wurde noch das nach hinten überstehende L- Blech gekürzt.




    Die Längslenkerhalter entstanden aus zwei zusammengelöteten U-Profilen und einer angelöteten Trägerachse. In die Bohrlöcher schnitt ich M2- Gewinde. Sie werden nicht mit dem Grundträger verlötet, sondern nach der Ausrichtung verklebt.

    Grund: Nachträgliche Anpassungen sind nach lösen des Klebers unter Wärmezufuhr problemlos möglich.






    Die Drehachsen entstanden aus 6 mm- Silberstahlwellen mit eingearbeiteten M3- Gewinden. Sie werden wie die Längslenkerhalter mit dem Pendelachsträger verklebt.






    Der Baubericht ist jetzt auf dem neuesten Stand.


    Seit Ende Juni bin ich am Bau der vier Federböcke der Vorderachse, bei denen ich so nah wie mir möglich am Original bleiben möchte. Sie dienen auch der Befestigung der Kotflügelhalter.

    Ich hatte sie bereits fertig als ich einen Maßfehler feststellte und sie in die Tonne entsorgte. Also nochmals von vorne…….
    Außerdem bin ich dabei den Rahmen fertig zu bauen. Das neuste Update denke ich folgt nach dem nächsten Kellerabend.

  • Danke euch allen, natürlich auch den Likern ;prost

    Hendric:
    hast natürlich recht, sind Rüst-Achsen, da habe ich mich verschrieben :huh: Im Krupp sind sie gut aufgehoben, da wird sich die Belastung in Grenzen halten. Soll ja keine Schwerlastzugmaschine werden. Zudem habe ich eine Option als Solofahrzeug in Planung, mal sehen wie ich mich entscheide, eventuell ja soger für einen Wechselaufbau.

  • Hallo Miteinander,

    am heutige Kellerabend konnte ich endlich den Rahmen mit den Federböcken der Vorderachse fertig bauen.
    Die ersten paar Bilder zeigen die erste Version der Federböcke, die ich aufgrund eines Messfehlers nach der Fertigstellung in die Tonne stampfte.
    Um die Messingteile exakt verlöten zu können verschraubte ich die Teile mit Hilfe von Adaptern. Nach dem Verlöten wurden die Federböcke aus den verlöteten Teilen herausgearbeitet.
    Das 4mm Messingrundmaterial bohrte ich auf 2,5mm auf.

    Die Grundlage:


    Nach dem verlöten wurden die 4mm-Bohrungen für die Röhrchen gebohrt und diese anschließend verlötet:





    Abschließend wurden die vier Federböcke ausgeschnitten und entsprechend zurechtgefeilt. Dann setzte ich noch die Befestigungsbohrungen. Zum Schluss wurde alles noch versäubert.


    Die Holme des Rahmens wurde kurz nach der Hecktraverse abgeschnitten. Dann wurden die Federböcke und die Pendelträger mit dem Rahmen verklebt und mittels M 1.6mm- Schrauben verschraubt.

    Den Rahmen wollte ich abschließend ähnlich dem Original vernieten. Die 1,2 mm- Bohrungen bohrte ich äußerst vorsichtig, trotzdem brachen mir bereits bei den ersten Bohrversuchen Bohrer ab, weil die Bohrer beim Ansetzen nach außen wegliefen. Also war ankörnen angesagt, aber nicht mit dem Körner, sondern mit einem 1,6mm- Bohrer, der stabil genug war und nicht nach außen weglief.

    Sauber „angekörnt“, in den Trichtern kann der 1,2mm- Bohrer optimal greifen.


    Anschließend ließen sich die knapp 80 Stück 1,2mm- Bohrungen problemlos vorsichtig bohren.
    Dann kürzte ich die Nieten (2mm-Nietkopf mit 10mm langem Gewinde M 1,2mm) mittels zweier Schablonen auf die passenden Längen und klebte sie ein.
    Die Schablonen waren einfach Messingabfälle mit 3mm und 4mm Dicke in die ich eine 1,2mm-Durchgangsbohrung bohrte. Niete durchstecken und abschneiden, fertig.
    Das war sehr zeitaufwendig, Geduld war gefragt, und nicht wenige Nieten landeten irgendwo auf dem Werkstattboden.
    So sieht das jetzt aus:






    Unter dem Rahmen wurden nur die vordere und hintere Traverse genietet. Den Rest sparte ich mir, sieht eh keiner.
    Jetzt ist erst mal Baupause wegen Hausrenovierung und nebenbei bauen meine Frau und ich unser gemeinsames Hobby aus: wir bekommen vierbeinigen Nachwuchs, und der wird uns erst mal ordentlich auf Trapp halten.

  • Hallo zusammen,

    weiter ging es mit der Pendelfederung.

    Die beiden Drehlagerböcke, oder wie immer die Dinger heißen, arbeitete ich aus einem Stück Alu heraus. Eine Sauarbeit, aber ich wollte das einfach alles mal selbst, ohne Fertigteile, bauen. Von oben bohrte ich eine 1,6mm- Bohrung für die Zentrierung der Blattfedern und schnitt anschließend ein M2- Gewinde.

    43720026sw.jpg

    43720021db.jpg

    Die beiden oberen Lager für die U-Drähte entstanden aus 2mm Aluresten, die ich rechtwinklig und auf 6mm breite feilte:

    43720022wc.jpg

    Ich klemmte sie deckungsgleich in den Schraubstock und bohrte 2mm Durchgangsbohrungen genau in die Stoßkante

    43720023xe.jpg

    43720025zz.jpg

    Mittig setzte ich für den Herzbolzen eine 1,6mm- Bohrung mit 2mm- Gewinde. Anschließend kam die 2mm- Rundfeile zum Einsatz.

    43720053fr.jpg

    Als nächstes entstanden die U-Drähte zur Befestigung der Federblätter aus 1,6mm dicken Stahldraht.

    Zuerst die passende Länge abschneiden, M1,6- Gewindeschneiden dann um ein 6mm- Rundeisen biegen, brachten keine exakten Ergebnisse.

    Also machte ich es umgekehrt: Zuerst den Stahldraht U- förmig biegen, passend zusägen, dann leicht V-förmig aufbiegen damit man M 1,6 mm- Gewinde auf die Enden schneiden kann. Anschließend bog ich die Drähte wieder zum U.

    43720048nh.jpg

    Anschließend wurden die Lagerböcke mit den Steckachsen ergänzt.

    43720050pb.jpg

    Die Federpakete entstanden.

    Die beiden unteren Lagen sind zwei 0,5mm dünne Federstahlblätter aus meinem Fundus. Die Lagen darüber schnitt ich aus einer 1 mm ABS- Platte zurecht und schliff jeweils alle Seiten, vor allem die Enden, ähnlich den Originalen zurecht. ABS deshalb, weil es zäher und stabiler ist wie PS. Über ein Rundholz gebogen erhielten die Federn die zu den Federstahlblättern passende Biegung.

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    In die Federstahlblätter bohrte ich 1mm- Löcher zur Befestigung der Reife, die die Federpakete zusammenhalten. Anschließend baute ich die Bänder aus 2mm Messingstreifen und setzte entsprechende 1mm- Bohrungen.

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    Ich baute die beiden Pendelfederpakte zusammen und presste auf die Köpfe der beiden zentralen Inbusschrauben Messingscheiben auf die ich vorher mittels Sekundenkleber Muttern M 0,8 geklebt hatte. Ein Tropfen Stabilit Express in den Sechskant getropft ergibt einen sauberen gewölbten Abschluss.

    Außerdem erhielt der Kopf des Herzbolzens einen Messingabschluss.

    43720060el.jpg

    43720061sd.jpg


    Abschließend verschraubte ich die Federpakete und stellte die Breite über 0,2mm- Anlaufscheiben ein.

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    Der Pendelweg passt auch.

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    Als nächstes geht’s an die Überarbeitung und Montage der Hinterachsen, deren Befestigungsträger für die Längslenker bzw. für die Blattfedernauflage zu weit auseinander liegen, sie liegen zu Hälfte in den Felgen. Die Rüstachsen sind halt für 1:14,5 konzipiert und nicht für 1:16.

  • Danke Uwe und allen Likern ;prost

    Uwe:

    Der Oldie wird mein Alterswerk werden. Der Bau zieht sich weil ich möchlichst scalenahe bauen möchte, zumindest da wo man es sieht.

    Alleine die Pendelfeder musste ich 2x bauen und 1x ändern/umbauen bis alles gepasst hat (Achshöhe, Spurbreite, Biegung, Pendelweg, etc.).

    Und gerade bin ich beim Umplanen. Statt der geplanten Zugmaschine plane ich einen Wilhag- Fahrzeugkran vom Typ TW 1031 MS hinten drauf. Das wird eine richtige Herausforderung, aber ein Wilhag schwebt mir schon ewig vor und diese Kombination ist nicht auf jedem Parcour zu sehen, falls es sie überhaupt gibt.

  • Hallo Miteinander,

    weiter geht’s mit der Komplettierung des Pendelachsaggregates samt Achsen.

    Für die Längslenker musste ich spezielle Halter bauen, weil die entsprechenden Befestigungsträger an den Achsen halb in den Felgen liegen. Die Rüstachsen sind halt für 1:14,5 konzipiert und nicht für 1:16. Die vier Kugelkopfhalter hatte ich in der Restekiste liegen.

    Weiter ging es mit den Federauflagen über den Achsen.

    Zuerst verlötete ich Gewindestangenabschnitten in einer Messingplatte in die ich Bohrungen mit M3- Gewinde gesetzt habe. Zwecks Stabilisierung beim verlöten verschraubte ich die Enden der Gewindestangenabschnitte mit Platten.

    Die Pendelfedern werden auf den Achsen mittels Messingbügel gehalten. Diese habe ich aus 0,5 mm Messing ausgeschnitten und zurechtgebogen. Dann bohrte ich 2mm Senkbohrungen, steckte die Enden der Messingbügel ein und verlötete sie.


    Die Achsen werden oben etwas außermittig mittels Längslenkern befestigt. Für die Längslenkerlagerung am Rahmen klebte ich entsprechende Halter aus Alu-Profil in die zentrale Quertraverse.

    Da mir ein einzelner Lenker mit Kugelköpfen an den Enden in Bezug auf seitliche Achsbewegungen zu instabil ist, habe ich hier eine Lösung gewählt, die nur eine horizontale Bewegung zulässt. Ist zwar nicht vorbildgetreu, aber das sieht man nicht.

    Die Einzelteile denke ich erklären sich von selbst:

    Verlötet, Gewindestange eingeklebt:

    Die stabilisierende Hülse wurde an einem Ende auf den Durchmesser 3,6mm des Kugelkopfhalses aufgebohrt, die Restlänge auf 4mm. Nun konnte die Hülse aufgeschoben und verklebt werden. Der aufgeschraubte Kugelkopf lässt sich drehen, sodass er Achsverschränkungen mitmachen kann.

    Zum Schluss entstanden die unteren Längslenker in gewohnter Weise.

    Und so sieht das jetzt aus.

    Und man erkennt, dass ich mich mit den unteren Längslenkern verrechnet habe. Ich habe nicht mit der großen Schrägstellung gerechnet, deshalb sind sie zu kurz geraden.

    Ich werde sie aber nicht verlängern, sondern die Befestigungspunkte am zentralen Pendelträger ein Stück nach unten verlegen. Dann passen sie wieder und das Ganze sieht hoffentlich auch harmonischer aus.

  • Hallo Miteinander,

    zuerst mal danke an euch alle ;prost

    Wie im letzten Bericht angekündigt, habe ich die Halterungen der unteren Längslenker am Pendelträger geändert und 8mm tiefer gebaut. Das sieht jetzt wesentlich besser aus.

    Endlich ist das Pendelachsaggregat fertig. Abfall habe ich jede Menge produziert bis alles gepasst hat. Ich habe vollkommen unterschätzt, auf wie viele Kleinigkeiten man achten muss damit alles nicht nur reell aussieht, sondern auch noch so funktioniert. Ein Bausatz ist da im Bruchteil der Zeit zusammengeschraubt. Aber da sag ich euch ja nichts neues………


    Radnabenkappen

    Beim Aufschrauben der Felgen sind mir die den Veroma- Felgen beiliegenden Radnabenkappen negativ aufgefallen, glatt, kaum detailliert und mit zu kleinem Maß.

    Da wollte ich mir was Anständiges bauen, was dem Original möglichst nah kommt.

    Zuerst drehte ich mir aus Abstandhaltern mit M4- Innengewinde in den Enden vier 6mm- Röhrchen mit M4- Innengewinde.

    Die Enden von zwei Alurundstangenabschnitten drehte ich auf den größten Durchmesser der Radnabenkappen ab und bohrte in die Enden 4,5mm Sackbohrungen in die die M4-Achsstummel eintauchen können. Dann drehte ich die Enden 3mm tief auf 6 mm auf. Mit hochfesten Wellenkleber klebte ich die 6mm- Röhrchen mit M4- Innengewinde ein und drehte die überstehenden Enden plan ab. Somit kann man die Felgen durch aufdrehen der Naben auf den 4mm-Achsstummel befestigen.

    Anschließend dreht ich die Nabenadapter fertig und setzte die jeweils zwölf 1mm- Bohrungen sowie je eine zentrale 1,2mm- Bohrung.

    Mit Fräsern von meinem Zahnarzt fräste ich sehr vorsichtig im 120°-Winkel drei Halbrundungen in die Kappenenden. Alles mit der Ständerbohrmaschine, fest verschraubtem Schraubstock und sehr geringem Vorschub. Trotzdem flogen mir die Teile von 4 Fräsern um die Ohren.

    Ich bohrte in 5mm lange Abschnitte von 1,8mm Messingrundprofil 0,8mm Sackbohrungen. Außerdem flachte ich die halbrunden Kappen von vier 1,2mm Schraubnieten ab.

    Alle Teile vor dem Zusammenbau, rechts daneben die einfache Nabenkappe von Veroma.

    Ich verwende grundsätzlich den schwarzen Sekundenkleber Loctite 480, das sieht zwar im Rohbau immer unsauber aus, aber nach dem Lackieren sieht das niemand mehr.

    Nun verklebte ich alles.

    Die Messingröhrchen klebte ich in die Halbrundungen der Nabenkappen, M0,8- Sechskantschrauben wurden in die Messingröhrchen geklebt und zum Schluss klebte ich M1- Sechskantschrauben in die jeweils zwölf Bohrungen der Nabenkappen.

    Ich überdrehte die Enden vorsichtig und verklebte die Schrauben.

    Und so sieht das fertige Pendelachsaggregat jetzt aus.

    Die Naben haben mich viel Zeit gekostet, aber ich denke die Investition hat sich gelohnt.

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