Zunhammer 18500

  • Hallo zusammen

    Ich versuch mich mal an einer Art Baubericht von meineraktuellen Abendbeschäftigung.

    Vor ca. 3 Jahren hatte ich schon einmal ein Güllefass gebaut, welches heute noch sehr gerne von mir oder meinem Sohnemann gefahren wird. Um den Spielwert zu erhöhen und um zukünftigen Streit vorzubeugen muss wohl ein zweites her.

    Ursprüngliche Idee war ein Zubringerfass mit Überladearm wie es z.B. die Firma Grabmeier im Programm hat. Der Überladearm am Zubringfass ist interessant, weil ich an meinem vorhanden Fass keine Umbauten machen muss und man auf Messen oder Ausstellungen auch Fässer von Kollegen füllen kann. Bei der Suche nach Bildmaterial stach mir auf einer Plattform für Gebrauchtmaschinen ein Zunhammer 18500er mit Eigenbau Überladearm ins Auge. Dieser war an der 3 Punktaufnahme vom Güllefass befestigt, das erhöht den Spielwert des Fasses nochmal, da man beispielsweise auch noch ein Güllegrubber oder sowas ankuppeln könnte.

    Also, los geht’s aufein Neues!
    In ein GFK Fasskörper hab ich mich verguggt, ist einfach mal was anderes wie so ein einfaches Rohr mit zwei Deckel. Also bei Zunhammer hängen geblieben.
    Vorgehensweise wie immer bei mir. Bei Gebrauchtmaschinenplattformen nach Vorbildfahrzeugen suchen. Auswahlkriterien richten sich nach dem Hersteller, Fassungsvermögen, und natürlich den Bildern in der Anzeige. Der Preis für so ein Anhängsel sorgt für große Augen und offen stehenden Mund, ist aber zur Abwechslung mal nicht relevant!

    Natürlich war das EINE nicht mehr auffindbar! Egal, alsowird mein Überladearm auch ein Eigenbau.

    Da auf der Homepage die wichtigsten Maße des Fasses stehen, wurden die Bilder Im CAD skaliert und so die Maße in die eigentliche Zeichnung übernommen. Zeichnung ist allerdings übertrieben, digitaler Skizzenblock trifft die Sache eher.

    Den Fasskörper selbst wollte ich ursprünglich in GFK laminieren,also aus Styrodur den Körper mit 3mm Untermaß geschnitzt und bewachst. Beim Laminieren kam das erwachen: die Matten machen die scharfen Kanten und vielen Rundungen gar nicht mit. Mir fehlt natürlich mit diesem stinkigen Zeugs auch die Erfahrung und die Geduld. Die Lust war jedenfalls weg, ein Plan B war aber schon beim nächsten Atemzug über der offenen Harzdose geboren.

    3d Druck! Also die Zeichnung an einen Anbieter bei Kleinanzeigen geschickt. Die Größe des Körpers verkleinert die Auswahl ungemein. Leider musste das Teildann doch in 4 Stücken gedruckt werden, der Laufzeit wegen. Stöße verklebe ich mit UHU strong+safe.

    Bei den Reifen war die Suche schwerer. Das ausgesuchte Vorbild hat immerhin 750/60R30,5 verbaut, In1:16 also ca. 47mm breit, 104mm außen und 48mm innen. Laut Hersteller gehen auch kleinere, also imCAD mal die größten der mir bekannten Hersteller eingezeichnet. Das sieht irgendwie aus wie ein Nilpferd auf Vogelbeinen. Da kam mir mein Bruder mit seinen Crawlern in die Quere, das sieht vom Durchmesser und der Breite recht passend aus. Die Entscheidung fiel dann für den RC4WD MIL-SPEC zxl1.9Zoll, dieser passt vom außen und Innendurchmesser, ist aber 6mm schmäler. Das Profil, naja mit viel Dreck am Reifen passt das. Ich wollte schnell weiterkommen und deshalb ging ich den Kompromiss ein. Wie er sich im „Normalbetrieb“ verhält muss ich noch schauen.
    Auf lange Sicht möchte ich einen passenderen in Auftrag geben, da die 750/60R30,5 recht verbreitet auf den Fässern ist und warum nicht auch mal an andere zukünftige Güllefahrer denken.
    Felge, Radnabe, usw. drehe ich selbst nach „meinem“ bewährten System. Sprich 5mm Silberstahlwelle, Sintergleitlager,…

    Der Rahmen entstand aus 15x8mm Alu. Die Deichsel wurde auch aus 15mm Alu gefräst und mit 1mm Poly verziert. Die Deichselfederung ist nur Attrappe, bekommt im unteren Lagerauge aber noch eine Gummihülse.

    Die Pendelei besteht aus 12x12mm Alu und ist über eine 6mm Achse mit dem Rahmen verbunden.
    Als Pumpe kommen zwei 12V selbstsaugende Membranpumpen zum Einsatz, Förderleistung ca. 0,7l/min damit ist das Fass in ca. 4min voll bzw. leer. Das kommt einer Originalpumpe mit max. 6000L/min recht nahe.

    Sooo, weiter bin ich noch nicht, folgendes sollte aber noch kommen:
    -Stütze
    -Zwangslenkung
    -Reifendruckregelanlage als Attrappe, (der Kompressorkasten bringt Stauraum)
    -Steinfang und Schneidwerk an der Ansaugleitung, auch als Attrappe bringt auch Stauraum
    -Heckhubwerk
    -Pumpenattrappe
    -…..
    Das war der erste Streich,….. So viel hab ich seit meiner Bewerbung nicht mehr geschrieben!

    Ich hoffe es hat euch ein bisschen gefallen und unterhalten.
    Für Verbesserungsvorschläge, Anregungen usw. hab ich immer offene Ohren

  • Hi Manuel.

    Das wird ein sehr interessanter Bericht. Da bleibe ich dran.
    Wegen der Drapierung mit dem GFK - je nach Gewebe sind die unterschiedlich gut drapierbar. Bei Köper-Bindung sollten enge Radien recht gut gehen. Mit Leinwandbindung hast Du hingegen keine Chance - die ist für Flächen besser.

    Den Faßkörper bei meinem habe ich damals auch gedruckt, aber innen ist ein Abflussrohr aus dem Baumarkt drin.
    Ich find es sehr schade, dass Du den Styro-Kern nicht nutzen konntest, der sieht gut aus.


    Die Reifen passen eigentlich auch ganz gut, finde ich. Auf einem Hof bei uns in der Nähe fährt der Landwirt eine Mulde mit genau dem Profil.

    Ich find es klasse, dass Du auch nach Bildern baust, das mache ich auch oft so, auch mit derselben Quelle wie Du. Originale sind bei mir meistens nicht in Reichweite.
    Die Proportionen hast Du super getroffen :top


    Viele Grüße

    David

  • Hallo zusammen

    Da auf der Homepage die wichtigsten Maße des Fasses stehen,wurden die Bilder Im CAD skaliert und so die Maße in die eigentliche Zeichnung übernommen. Zeichnung ist allerdings übertrieben, digitaler Skizzenblock trifft die Sache eher.


    Darf man erfahren, welches Programm das ist?

  • Hi Mike
    Aber Logisch.
    Das ist die Studentenversion vom technobox 6.6. Ist noch ausm alten Jahrtausend, von 1999! 3D Ansichten muss man noch selber zeichnen....

    Für meine Zwecke reicht das aber und dank dem Kurs damals in der Berufsschule hab ich es mehr oder weniger im Griff.
    Was ich von den heutigen nicht behaupten kann, da mir einfach das Grundwissen im Umgang fehlt.

  • Sieht schonmal top aus was du hier zeigst! :top:top

    Grüße aus dem hohen Norden
    Andreas

    Willst du Ziehen schwere Güter dann kauf Schlüter!!

    Die Erde bebt, die Luft Verbrennt, wer keinen Schlüter hat, der was verpennt
    :top ;prost

  • Hallo miteinander
    Danke für euer Interesse und die Tipps im Umgang mit GFK und digitalen Helferlein. Werde ich beides vielleicht noch brauchen können.

    Ich persönlich finde es schade, wenn die schönsten und teuersten Modelle mit der Deichsel im Dreck pausieren.
    Deswegen durfte sich mein Fass heute zum ersten mal auf den eigenen Stützfuss stellen:

    Die original Stütze funktioniert hydraulisch und wird dann manuell 90 Grad nach oben geklappt. Die Hydraulik Funktion übernimmt bei mir ein M4 Gewinde und der "Stempel" ist/war eine Möbelgriffschraube bei der ich den Kreuzkopf zugelötet habe. Mit der Optik bin ich noch nicht ganz zufrieden, ich finde das Gewinde stört etwas, da gibt´s sicherlich was schöneres.
    Hat da einer eine Idee, oder zwei?
    Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die Hydraulikverschlauchung realisieren soll. Ich befürchte die baumelt bei Zeiten lose an der Deichsel rum.

    Stütze eingefahren und nach oben geklappt:

    Die Aufnahme für den Fuß hab ich gefräst und die Bohrungen mit M2 Gewinde versehen. So muss man eine Schraube ausdrehen und kann dann den Fuß schwenken. Auch die "Anschlaghöhe" ist verstellbar. Da die Schwenkfunktion aber ohne Werkzeug machbar sein soll werde ich auch hier nochmals nachbessern.
    Das ganze wird dann über M2 Schrauben und Muttern und der "Gegenplatte" an die Deichsel geklemmt.

    Hier noch die Einzelteile des Ganzen:


    So, genug für heute der Keller ruft nach mir! :D

  • Hallo Manuel,
    super gebaut. Mein Kompliment. :res
    Und mein Maßstab. :)
    Wenn du es nicht mehr brauchst.... nehm ich gerne. :D
    Stützfuiß: wenn du eine Drehbank hast, dreh dir einen Stützfuss mit Gewinde M4 und Zylinder im Sichtteil. Und etwas weiter Abstechen als Fußplatte.
    Alles aus ALU und Zylinder "polieren" ;prost


    :tschuess

  • Hallo zusammen.
    Danke Simon.
    Franz, dir auch Danke. Du kannst es gerne ausleihen, es muss aber abends wieder sauber und geruchsneutral in meiner Vitrine stehen. :P
    Auch den anderen ein Dankeschön für die likes usw., das motiviert zusätzlich und zaubert ein grinsen ins Gesicht.

    Ein kleines Update gibt's, den Stützfuss hab ich nochmals überarbeitet, aus M4 wurde M5 Gewinde und der "Kolben" als Drehteil gefertigt. Macht optisch mehr her als die Schraube!
    Wenn ich Franz richtig verstanden habe, hätte er es auch so gemacht.


    Das wars für heute, ich warte jetzt weiter auf Material und vertreibe mir die Zeit mit weiterzeichnen und planen.

  • Hallo Manuel,
    im grunde war es so gedacht. :thumbup:
    Sieht wirklich besser aus.
    Ausleihen ?? Vielleicht in Effingen?
    Weißt ja: länger als 10 min. Ausgeliehen = Meins :D .
    Neee, keine sorge. Ist eh falscher Stecker für Strom . :(
    Kabelbaum würde ich nicht extra machen.
    Lieber die nötigen Verbindungskabel zum Traktor anpassen als wenn.
    Ansonsten weiter so.
    Und bitte beeilen: Effingen steht vor der Tür.

  • Hallo
    es wird mal wieder Zeit für ein Update.
    Viel ging nicht, ist halt zeitraubendes Kleinzeug dabei.

    Fange ich mit dem RotaCut und Steinabscheider an. Es fehlt noch der Hydraulikmotor und die Verrohrung, der Bohrer an der Scharnierseite ist nur ein Provisorium.

    Der Kasten für die Hydraliksteuerung. Der ausgeplotterte Schriftzug wird nach dem Spachteln aufgeklebt und überlackiert. Das ist eine Spitzenidee, habe ich von Matze seinem Zunhammer Baubericht abgeschaut. Das funktioniert auch super, so wurde auch der Hirsch im John Deere Kotflügel platziert.

    Die Halterung für die Pumpe wurde aus 1mm Messingblech gebogen, die Wäscheklammer wird noch zwei Schrauben weichen müssen, sieht denke ich besser aus :D
    Der Druckbehälter für die Bremsanlage fand seinen Platz. Das Papiergebilde dahinter ist der Platzhalter für den Kasten, in dem der Kompressor für die Reifendruckregelanlage sitzt.

    Als nächstes war Werkzeugbau angesagt. Mit diesem lassen sich die Befestigungsbügel für die Kotflügel biegen und bohren. Die Rundungen muss man halt noch selbst feilen.

    So sehen diese dann aus. Die Bügel sind aus 0,8mm Alublech, die Rohre sind eigentlich Vollmaterial welches 5mm tief aufgebohrt wurde. Am anderen Ende befindet sich ein M3 Gewinde, mit dem wird es in den Rahmen geschraubt.

    Das wars für die Woche, falls einer eine Frage oder Idee hat, darf er sich gerne melden!

    Bis demnächst :tschuess

  • Hallo
    Schon lange nicht mehr aktulisiert worden der Baubericht. Bei dem hitzigen Wetter ist es im Keller oder sonstwo schöner als am PC, welcher auch noch nach Überarbeitung schreit.

    Der Füllstandsanzeiger wurde aus 0.8mm Alublech gefertigt. Erst wollte ich ihn mit einem Stevenrohr funktionell machen. Wenn da aber etwas undicht werden sollte, muss ich den ganzen Fasskörper wieder aufscheiden. Also bleibts nur Attrappe.

    Weil ja was flüssiges rein soll, musste auch ein Einfülldom für Befüllung mit nem Galgen sein. Vorerst nur manuell gesteuert.

    Eine Übersicht von links, Drehkolbenpumpe als Attrappe und eine Leiter gabs auch. Der Ölmotor für das RotaCut ist auch vorerst fertig.

    Um das eingefüllte später wieder loszuwerden, gabs noch eine 4 Punktaufnahme für noch nicht geplante Ausbringgeräte. Geplant ist eine Ansteuerung über Servo, welcher unter dem Fasskörper sitzen wird.
    Rücklicht gabs auch, mit der Optik bin ich nicht ganz zufrieden,... und für die Unterlegkeile suche ich auch noch ein Plätzchen,...


    Mir graut es schon vor der Spachtel und Schleiferei am Fasskörper.
    Demnächst gehts weiter...

  • Hallo
    möchte euch meine Baufortschritte zeigen. Allzu viel ist nicht passiert, ich hatte einfach wenig Zeit zum basteln.

    Der Kasten in dem die Hydrauliksteuerung usw. sitzt hat einen Schriftzug bekommen. Dieser wurde von einem Bekannten aus Klebefolie geplottet und wurde dann Schwarz überlackiert.

    Die Reifendruckregelanlage wurde auch gefertigt und montiert.

    Wie man auch schon auf den beiden vorherigen Bildern erkennen kann, die beiden Fasshälften wurden verklebt, Decals und etwas Farbe kam auch ins Spiel. Damit die Nasschiebebilder auch an Ort und Stelle bleiben wenn mal was überläuft wurde alles mit 2 Schichten Klarlack versiegelt.

    So, mehr gibt's momentan nicht zu berichten.
    Wie immer gilt, bei Fragen, Anregungen und Kritik immer her damit.

  • Hallo zusammen,
    einen Monat und einen Tag später gibt's mal wieder ein mini Update.

    Der Prallteller wurde aus 0,8mm Alu Blech gebogen, darin hab ich auch die Gardena Düse so gut es geht versteckt.
    Die Schlauchhalter auf dem Spritzschutz entstanden aus 1mm Alu Blech, die Schrauben in Richtung Fasskörper sind nur Attrappe. Die eigentliche Verschraubung erfolgte in die Kotflügel. So ist es einfacher zu demontieren und es wären immerhin 16 Bohrungen abzudichten gewesen.
    Die Warntafeln sind auf 0,5mm starken schwarzen Polyplättchen geklebt und diese wiederum mit doppelseitigen Klebeband auf dem Warzenblech mal schauen wie lange es hält

    So, das wars vorerst wieder.

  • Hallo Manuel,

    ich bin nur noch baff, mir fehlen echt die Worte !!! :top
    Es ist beneidenswert, was so einige hier im Forum abliefern, von der Ausführung bis zur liebe am Detail, echt Hammer !!!

    Mach bitte weiter so, muss mir jetzt ZEWA holen um den Sabber vom Tisch zu entfernen...

    Gruß Tom :thumbup:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!