Hallo,
wie schon in anderen Berichten beschrieben, baue ich auch einen Arocs Kipper auf, hier möchte ich meine "alternativen Lösungen" vorstellen, denke über den normalen Aufbau und usw wurde schon genug berichtet und ich wollte auch keine anderen Bauberichte mit meinen Beiträgen verunstalten:
Was wird anders, eine Übersicht: (ich versuche mich in meine weitern Beiträgen an diese Gliederung zu halten)
1. Kippantrieb wird mit einer RCBRIM Kippspindel realisiert: Ziel war es eine günstigere und schneller Lösung zu finden, die auch optisch "schlanker" ist
2. Umbau auf Allrad mit dem Servonaut VTG450 und der Veroma selbstsperrenden Vorderachse
3. Höherlegung bzw. Umbau der Achsaufhängungen: Vorne die Pawa Aufhängung für die selbstsperrende Achse, hinten die Scaledrive Pendelei alles um 11mm höher
4. Elektronik: Einbau in einer selbstgebauten Zwischenwand hinter bzw. unter der Kabine, Stromverteilung und -überwachung im "Auspuffgehäuse"
5. diverses was sonst noch auffällt
leider habe ich nicht wirklich durchgängig Zeit, somit oft was schnell gemacht ohne viele Fotos von den Zwischenschritten zu machen, ich versuche das so gut wie möglich nachzureichen.
1. Kippantrieb:
Da mir der Tamiyaantrieb zu teuer und langsam war suchte ich Alternativen, Alex (vom Forum) hat schon eine Lesukippspindel in seinen Arocs Kipper eingebaut, und mir hilfreiche Tipps gegeben. Ich habe die RCBRIM Spindel wegen der Trapezspindel gewählt. Die Spindel aus dem Satz ist eine TR8x1 also eine relativ kleine Steigung für eine TR Spindel, normal wäre TR8x1,5 bzw. TR8x2 aus dem 3D Druckbereich), aber die "kleine" Steigung hat als Trapezgewinde immer noch deutliche Vorteile zum metrischen Gewinde der Lesuspindel: sie hat 8 statt 6mm Durchmesser und läuft leichter, außerdem kann man die Spindelmutter tauschen wenn mal was defekt geht.
Zwei kleine Nachteile gibt es von der RCBRIM Spindel (bzw. auch bei der Lesuvariante)
1. Der Bock oben an der Mulde ist etwas breiter und passt out of the box nicht zwischen die Alu U-Profile, aber wir sind ja Modellbauer und können uns helfen, den Bock habe ich seitlich abgefräst, die Achse war eh kürzer.
2. Das Kardangelenk was dabei ist, hat viel Spiel und da ja doch eine gewisser Druck auf des Gelenk lastet knackt es, ich habe mir hier von Bamatech ein neues machen lassen, was die Kosten etwas nach oben treibt.
So nun zur Umsetzung:
neben der RCBRIM Kippspindel habe ich noch den Motorhalter von RCBRIM bestellt, der passt in den Rahmen und die Bohrungen passen für "RB Motoren", da ich eh kein 6mm Alumaterial in der Größe da gehabt hätte war es auch kostenmäßig die beste Lösung. Als Motor nutze ich einen RB35 Klone von eBay mit 150 RPM und das Kardangelenk ist mit einem Axialkugellager an der Motorhalterung abgestützt... was den Motor entlastet.
Den Motor habe ich noch schwarz lackiert, er ist noch etwas laut, hier übertragen sich die Geräusche auf den Rahmen, evtl. werde ich den Motor mit einer dünnen Gummimatte am Motorhalter befestigen um ihn akustisch zu entkoppeln. das habe ich schon so beim Maishäckslerumbau gemacht und das funktioniert gut.
Da ich erstens keine Löcher zur Befestigung des "Bocks" von oben durch die Mulde bohren wollte und ich zweitens den Druck auf den Plastikboden der Mulde minimieren wollte habe ich zwei Alu L-Winkel an die U-Profile von Tamiya geschraubt auf den die Kippspindel drückt. Ich denke das sollte den Druck der Kippspindel gut verteilen.
Die Endabschalter sind mit kleinen Aluabstandshalter im Rahmenprofil montiert und schalten mit Sperrdioden ab. Ach ja ich nutze hier Shottky Dioden, die haben nur 0,4V Spannungsabfall.
Der erste Probelauf war zufriedenstellend, meine Berechnungen zur Drehzahl der Motor haben gepasst, die Mulde braucht so 23sec zum hochfahren, mit mehr Gewicht als Kastanien habe ich die Mulde allerdings noch nicht getestet...
Kostemäßig kann ich folgendes Fazit machen:
RCBRIM Kippspindel 49€
RCBRIM Motorhalterung 12,50€
"ebay" RB35 150 RPM Motor 10€
Bamatech Kardangelenk: 28,5€
Total 100€ vs. 269€ für den Tamiya Kippantrieb... denke hier bin ich im Plan
Hier sind ein paar Fotos und ein kleines Video (PS: das Zewa ist nur zum Schutz der Motorlackierung vorm Verkratzen beim den Tests am Tisch. Ein Teil der Fotos ist von der ersten Anprobe. noch nicht der finale Stand)
2. Allradumbau
hier habe ich mich für den VTG450 zusammen mit der Veroma selbstsperrenden Vorderachse entschieden. Da mein Fahrwerk 11mm höher gelegt ist, musste ich den VTG in den Rahmen einbauen. Ich habe die Halterung von Servonaut seitlich abgeschnitten. Mit kleinen L Winkeln habe ich mir eine neue Halterung gebaut die in den Rahmen passt und womit der Motor tiefer kommt, damit die vordere Antriebswelle nicht soviel Versatz hat. Hinten habe ich die Differenziale mit Plasticfermit teilgesperrt. das passt ganz gut. Die Antriebswellen sind von Pawa bzw. RCBRIM.
Hier ist ein erstes Foto ich liefere später mehr nach.
4. Höherlegung
Hinten ist wegen der besseren Aufhängung und Geländegängigkeit eh die Scaledrive Pendellei verbaut, die kann man ja mit unterschiedlichen Einbauvarianten um 11mm höher legen, was passt, somit musst ich nur die Pawa Vorderachsaufhängung anpassen, die ist gegenüber der Standardaufhängung eh um 9mm höher somit musste ich nur je ein 2mm Alu Plättchen unterlegen, und das Chassis was insgesamt um 11mm höher, ist jetzt schön hoch, Fotos von der Seite folgen...
5. Elektronik
das ist meine aktuelle Baustelle, ich habe folgendes geplant:
-Beier SFR1230 Fahrtregler / Lichtmodul
- eine Platine für die Anschluss der diversen Leuchten, dort werden auch die Widerstände sein. (Eigenbau). Auf der Platine wird auch der Arduino Uno in Sandwichbauweise montiert sein. Ich habe in allen meinen Modellen Arduinos drin, da ich damit z.B. einen Lipowarner auf die 12V realisiere und den i²C Bus zur Steuerung der Anhängerelektronik mache. Ich habe zu wenig Pins in der Steckdose für den Hänger somit übertrage ich die Lichtsignale über I²C Bus und teile es im Hänger wieder auf
- zwei CTI Thor Regler, einer für die Kippspindel, einer für einen Hänger (ist bei meinem Modellen so Standard)
- ein kleines Powermeter und den Einschalter in den Auspuffgehäuse, hier ist die Blende schon fertig, mit dem Powermeter habe ich in dem Lipoheizkoffer vom Helifliegen gute Erfahrungen gesammelt man sieht auf einen Blick wieviel Kapazität man schon aus dem Akku genommen hat...
- RKL von Pistenking montiert mit einem selbstgedrehten Abstandshalter hinten am Dach, so ist es wie im Original Arocs... (Fotos folgen)
So das wars für heute, wie gehts weiter:
Zielfertigstellungstermin ist Anfang Oktober, da mein Sohn ihn spätestens auf der Funktionsmodellbauausstellung vom MSR Thalmassing fahren will
Über Fragen, Anregungen und Kritik bin ich immer offen, manchmal sieht man selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr
Viele Grüße
Wolfgang