Umbauanleitung für Brudertraktoren

  • Hallo liebe Modellbaufreunde
    Die vielen Fragen zu den Bruderumbauten im Forum,haben mich auf die Idee gebracht,hier vielleicht mal eine kleine Schritt-für Schritt Umbauanleitung
    einzustellen.
    Ich möchte mit der Anleitung Neueinsteigern anhand von zwei möglichen Wegen den Anfang etwas erleichtern.
    Die Ideen stammen nicht alle von mir,sondern ich habe sie teilweise aus den vielen herrlichen Bauberichten zusammengetragen und gepaart mit meinen eigenen Lösungen in meinen Modellen umgesetzt.
    Ich möchte hier einmal zwei mögliche Lösungen vorstellen:
    Einfacher Umbau mit Verwendung des Plastikunterteils oder kompletter Neubau des Untergestells aus Aluminium.

    Am Anfang steht die Materialliste:
    1 Brudertraktor nach Wahl
    2XRb35 Motor von Conrad Elektronik,hier hat man die Wahl zwischen:
    1:100 (langsam und kräftig)
    1:50 (schnell und etwas schwächer)
    Fahrtregler
    (Robbe rokraft,Conrad,CTI oder Servonaut)
    1 Lenkservo Tower Pro 945 oder 955 (ebay)
    LED`s für Beleuchtung (ebay)
    Schaltmodul für Beleuchtung (Ps4a oder Ps4b von CTI)
    Fernsteuerung mit mindestens 4 Kanälen+Empfänger+Akku (neu oder gebraucht)
    HT Abflussrohr mit 40mm Durchmesser aus dem Baumarkt
    HT Abflussrohr mit 75mm Durchmesser aus dem Baumarkt
    2 Tuben schwarzes Silikon
    4 Kugelköpfe 2mm
    1 Gewindestange 3mm
    Elektrolitze (Kabel)
    Stecker und Buchsen
    10 Akku`s zb. Sanyo Eeneloop
    2 Zahnräder als Felgenmitnehmer oder Drehteile
    Kleber zb. Uhu Akrylit

    Sollte man sich für den Aluunterbau entscheiden,braucht man zusätzlich folgende Materialien:

    Aluminium U-Profil 50X50
    Aluminium Flach 30X5
    Aluminium U Profil 15X15
    Schrauben M3

    Möchte man funktionierende Front und/oder Heckkraftheber,
    braucht man noch zwei zusätzliche Servo`s,etwas Messing für die Unterlenker,2 bzw.4 Gabelgelenke,2 bzw.4Kugelgelenke und 2 bzw.4 Hubarme von Blocher oder selbstgebaute.

    Folgende Werkzeuge sollten vorhanden sein:
    Taschenlampe
    Minifräser (Dremel)
    Bohrmaschine (Ständerbohrmaschine)
    Bohrer
    Lötkolben
    Diverse Schraubendreher und Zangen
    Heißluftpistole (ist sehr hilfreich,aber kein Muß)

    Beim Bau des Alugestells sollte noch folgendes vorhanden sein:
    Stichsäge oder Bandsäge
    Gewindeschneider M2 und M3
    Feilen

    Jetzt kann mit dem Bau begonnen werden:
    Zuerst einmal muß das Brudermodell zerlegt werden,was manche schon zur Verzweiflung bringen kann.Am besten die Hinterräder von der Achse ziehen oder kurzerhand die Achse durchsägen,Motorhaube und Anbauteile entfernen.Die Kabine ist meist mit 4 Klipsen befestigt,wovon die hinteren mit einem Schraubendreher durch die Öffnung im Heckkraftheber erreicht werden können.Um an die vorderen Klipse zu kommen,bohre ich zwei 8mm Löcher in den Unterboden und löse dann mit einem Schraubendreher auch diese Klipse.Das Unterteil und die Kabine können nun auch noch zerlegt werden.
    Jetzt kommt dieses Werkzeug zum Einsatz:

    Damit wird zuerst der vordere Teil ausgehöhlt und anschließend im hinteren Teil ein Loch für die HT-Rohr Achse ausgefräst.
    Das sieht dann folgendermaßen aus:





    Jetzt wird das HT Rohr auf die Länge von den Zwei Rb 35 Motoren abgeschnitten und mittig ein Loch für die Motorkabel gebohrt.

    Mit der Heißluftpistole oder heißem Wasser die Rohrenden erwärmen und die Motoren inklusive Getriebe einschieben (auf Achsengleichheit achten).


    Nach dem Abkühlen sitzen die Motoren fest im Rohr.

  • Weiter geht`s:
    Das Rohr mit den Motoren kann nun mit dem Plastikunterteil verklebt werden.


    Das sieht dann so aus:




    Nun geht es an die Vorderachse.

    Ich habe die normale Bruderachse leicht abgeändert.Zuerst wird die Spurstange entfernt,

    die zwei Pinne abgeschnitten,

    an deren Stelle zwei Löcher mit 2mm Durchmesser gebohrt und mit einer Spurstange aus den Kugelgelenken und der Gewindestange ersetzt.

    Auf einer Seite muß noch das Kugelgelenk für`s Servo mit angeschraubt werden.

  • Das Lenkservo kann nun in den vorderen Teil durch kleben,schrauben,klemmen etc. befestigt,die Vorderachse in die originale Achsaufnahme eingeklipst und mit dem Lenkservo verbunden werden.

    Ich habe die originalen Bruderräder wiederverwendet,da sie allerdings hohl und zu leicht sind,etwas verändert.Die alte Achse wird entfernt und die Aufnahme bis auf den glatten Teil der Felge abgefräst.Von dem 75èr HT-Rohr werden nun zwei schmale Stücke abgeschnitten und in die Felge geklebt.


    Wenn der Kleber fest ist,wird der Zwischenraum mit schwarzem Silikon aufgefüllt,dadurch wird der Reifen schwer,bleibt aber flexibel.


    Um die Reifen mit der Motorwelle zu verbinden,braucht man Adapter,die man
    sich entweder selbst dreht oder Zahnräder verwendet,wenn man keine Drehe besitzt.Die Felgen werden durchbohrt,die Löcher auf die Adapter übertragen und diese ebenfalls durchbohrt.
    Die Adapter werden auf die Motorwelle geschoben und mit einer Madenschraube gesichert.Dann kann das Rad angeschraubt werden.

    Jetzt steht der Traktor schon einmal auf den Rädern. :apl

    Der Akku kann nun zusammengestellt,eingepasst verlötet werden und findet seinen Platz im ausgefrästen Untergestell.


  • Wer es gerne hell mag,oder auch nachts arbeiten möchte,kann sich nun an die Beleuchtung machen.
    Die Originalbeleuchtung wird im Durchmesser der LED`s aufgebohrt und die LED`s eingesetzt.Wenn man eng genug bohrt,halten sie durch klemmen,wenn nicht,hilft ein Tropfen Sekundenkleber.
    Die LED`s müssen mit passenden Widerständen versehen werden.
    Das sieht dann so aus:






    Anschließend alle Kabel zusammenführen und an das Schaltmodul anschließen.
    Nun muß der Fahrtregler und der Empfänger noch ein Plätzchen finden (z. unter der Motorhaube) und alles angeschlossen werden.






    Jeweils zwei Kabel von den Motoren werden zusammengeführt und an den Ausgang des Fahrtreglers angeschlossen,dabei die Drehrichtung der Motoren beachten.Zwischen Akku und Fahrtregler empfehle ich eine Sicherung einzubauen,damit sich bei einem evtl, Kurzschluss nicht das ganze Modell in Rauch auflöst.Hinter der Sicherung noch einen Ein/Aus-Schalter einbauen und fertig.
    Jetzt heißt es noch die ganzen Kabel verstecken und die Kabine mit der Haube in die originalen Halterungen einzuklipsen.

    Fettisch ist das Modell. ?part?part


    ©kohlemann

    Ich wünsche allen Interessierten viel Spaß beim bauen.

    Der Baubericht für den Aluminiumunterbau folgt in Teil II.

    Gruß Ralf

  • Hallo,
    nun folgt,wie angedroht,der zweite Teil mit dem Aluminiumgestell:
    Das Brudermodell wird dazu ebenfalls,wie oben beschrieben,zerlegt.
    Dann wird der Durchmesser des HT-Rohres auf das U-Profil übertragen und
    ausgeschnitten.

    Ich habe es mit vielen Bohrungen nebeneinander gemacht,geht aber auch anders.


    Wenn es ausgeschnitten ist,sieht das so aus:


    Nun wird das Stück Flachaluminium mit dem U-Profil verschraubt.




    Die Brudervorderachse wird hier ebenfalls wiederverwendet,allerdings etwas anders als oben.
    Die Spurstange wird wieder entfernt,die Pinne abgeschnitten und eine Spurstange mit Kugelgelenken angeschraubt.
    Zusätzlich werden die Originalaufnahmen für die Achshalterungen entfernt.




    ©kohlemann

  • Da die Achse in der Mitte nicht ausgefüllt ist,wird dort ein Stück Alu,oder Plastik eingesetzt und eingeklebt.




    Von dem kleinen U-Profil wird ein Stück abgeschnitten,über den Mittelteil der Achse gesteckt und eine Durchgangsbohrung gebohrt.





    Das U-Profil wir im passenden Abstand zur Hinterachse an den vorderen Teil geschraubt und die Achse mit einer Schraube daran befestigt.
    Jetzt kann das Lenkservo an dem vorderen Aluteil befestigt werden.




    ©kohlemann

    Nun kann die HT-Rohr Hinterachse in das Aluminiumprofil eingeklebt werden.
    An dem Fahrgestell werden noch vier Winkel zum befestigen des Oberteil angeschraubt und vorne noch zwei Bohrungen,zum verschrauben,gebohrt dann ist der Unterbau fertig.
    Beleuchtung,Akku und Fahrtregler werden wie oben beschrieben vorbereitet und eingebaut.
    Jetzt wird das Plastikoberteil entsprechend ausgefräst und angepasst.


    Das Oberteil aufsetzen,festschrauben,alle Kabel verstecken
    und losfahren. :fahrer








    Gruß Ralf

  • Ja da kann ich nur sagen, sehr schöne Anleitung und toll dass du dir die Mühe gemacht hast es so mit Bildern zu beschreiben :apl :top :top

    Schöne Grüsse, Geri (der Chef von GeriTrans)

    Wenn's keinen Truck hat, hat's nen leeren Kühlschrank! :)

    Schau mal rein bei: GeriTrans

  • Hallo
    Ich frage mich,warum der Beitrag plötzlich wieder auf ist,aber dann will ich dir auch gleich antworten.
    Ein S20 Fahrtregler von Servonaut ist dort eingebaut und mit einer Graupner FM 314 wird gesteuert (bekommst du gebraucht für ca.20 Euro bei ebay).Du kannst auch den MFR von Servonaut verwenden,mußt dann aber ein extra BEC für den Empfänger einbauen.
    Gruß Ralf

  • Moin Ralf
    hab den Bericht auch grad gefunden und muß sagen: der Hammer!!
    Sehr gut gemacht.
    Aber nun eine Frage an den Profi: Denkst Du, man kann den Bericht auch auf den Rückezug von Bruder anwenden? Der kommt im Herbst auf den Markt. Ist aber ein Knicklenker.
    Oder hast Du eine andere Idee?

  • Hallo Ralf,

    Ich bin eben auf deine Umbauanleitung gestoßen,und da habe ich auch gleich mal eine Frage,verkraftet der CTI-Regler 2 Motoren??

    Ich habe jetzt seit gut einem halben Jahr einen CTI Thor 14 mit 2 RB-Motoren am Laufen und noch keine Probleme. Stromversorgung erfolgt über einen 10-Zeller NiMH-Akku. Allerdings fehlt mir doch die Bremse, weswegen ich momentan nach einer Alternative mit Bremse suche.

    Schönen Gruß aus dem Vogelsberg
    Jens


    Mein Fuhrpark:
    Claas Xerion 5000 | JCB Fastrac 3220 mit FL | Fendt Favorit 926 | Claas Axion 950 | Fendt 1050 Vario | RAM 2500 Power Wagon | CAT D5 | CAT 953D | MB Actros MP 1 1848 4x4 | Zubehör: 4 Kippanhänger | 4-Achs-Tieflader | Anhängewalze

  • Hallo
    Vielen Dank euch allen.
    Ich habe leider schlechte Erfahrungen mit den Thor 15 Reglern von CTI gemacht und baue daher nur noch Servonautprodukte ein.
    @Thomas
    Sicher kannst du die Anleitung problemlos auch auf andere Bruderfahrzeuge anwenden.
    Bei einem Knicklenker mit 4 gleichgroßen Reifen würde ich allerdings 4 Motoren verwenden.
    Gruß Ralf

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